Geschichte
Bei der großen Belagerung im Jahre 1565, war il-Qortin - so hieß Sliema damals - ein Zeltlager für die türkischen Truppen von Dragut. Hier traf er sein Schicksal, als er von einem Bombardement vom Fort St. Elmo auf der anderen Seite des Hafens von Marsamxett niedergestreckt wurde.
Sliema hat seinen Namen eventuell von einer Kapelle der Heiligen Jungfrau, die als Blinklicht und Orientierungspunkt die wenigen Fischer vorbei am Fort Tigne, das vom Malteserorden im späten 18. Jahrhundert errichtet und später von den Briten erweitert wurde, sicher in den Hafen geleitete. Der Name könnte demnach aus dem Gebet „Gegrüßet seist du, Maria" (maltesisch „Sliem Għalik Marija", gesprochen Sliem a Maria) abstammen.
Im frühen 20. Jahrhundert begann sich die Stadt schnell zu einer Sommerresidenz für die reicheren Schichten des nahen Valletta zu entwickeln. Deren elegante Villen und Stadthäuser säumen noch heute die ruhigen, landeinwärts führenden Straßen. Am nördlichen Ende der Stadt befand sich das Arbeiterviertel, bekannt als The Lazy Corner, zu deutsch etwa Die träge Ecke, das seinen Namen offensichtlich einer Kneipe zu verdanken hatte, in der Einheimische wie englische Soldaten verkehrten und die auch heute noch steht, obgleich sich die Einrichtung aufgrund neuer Bauentwicklungen verändert hat. Verschiedene viktorianische Gebäude zierten damals eine drei Kilometer lange Promenade, von der man eine schöne Sicht auf wilde Felsen, Farmen und sogar einen kleinen sandigen Strand hatte. Die Farm wurde 1990 aufgegeben und in einen Küstengarten, bekannt als Ä nien Indipendenza (Unabhängiger Garten), verwandelt. Die viktorianischen Gebäude wurden abgerissen und durch vielstöckige Luxusapartementblocks ersetzt. Einige Häuser bestehen allerdings noch in den engen Straßen von Sliema und haben so die gewaltige Entwicklung hin zum Modernen überlebt. Das Vorgebirge von Sliema bietet teilweise atemberaubende Blicke über Valletta und, auf der anderen Seite, die offene See. Die Strandpromenade, die für einige Kilometer von Gżira im Süden Sliemas bis St Julian's verläuft, ist ideal für Spaziergänger und Jogger. Es gibt ausreichend Sitzgelegenheiten und so wird die Meeresfront an lauen Sommernächsten ein geschäftiger Treffpunkt für Einheimische.
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