Geschichte
Das Gemeindegebiet von Sobótka ist seit prähistorischer Zeit ununterbrochen besiedelt, was durch zahlreiche archäologische Funde belegt ist, und stellt die wohl bedeutendste Keimzelle der Siedlungsgeschichte Schlesiens dar. In der Bronzezeit befand sich auf der Åšlęża eines der am weitesten nach Nordosten vorgeschobenen Heiligtümer der keltischen Boier, in den ersten nachchristlichen Jahrhunderten siedelten hier germanische Silingen, bevor im 7. Jahrhundert slawische Stämme, von denen die Slensanen der regional bedeutendste waren, die Gegend in Besitz nahmen. Seit dem ausgehenden 10. Jahrhundert war Schlesien Teil des piastischen Polen.
Die erste urkundliche Erwähnung von Sobótka erfolgte 1148 in einer Bulle Papst Eugens III., wo der Marktort als Sabath aufgeführt ist. Der Name leitet sich von den damals wöchentlich hier stattfindenden Samstagsmärkten ab (lat. sabbatum, poln. sobota = Samstag). Sobótka zählt zu den ältesten Marktorten Schlesiens, das Marktprivileg wurde 1193 von dem Breslauer Piastenherzog BolesÅ‚aw I. dem Langen bestätigt. 1128 gründete Piotr WÅ‚ostowic, Palatin von Herzog BolesÅ‚aw III. Schiefmund und Eigentümer ausgedehnter Ländereien in Niederschlesien, am Åšlęża-Massiv ein Augustinerkloster mit Mönchen aus Arrouaise, das jedoch bereits 1134 auf die Sandinsel in Breslau übersiedelte und fortan als Breslauer Sandstift bekannt war. Sobótka verblieb dennoch im Besitz der Augustiner und Polens Seniorherzog Heinrich I. der Bärtige verlieh dem Ort auf Nachsuchen des Abtes WitosÅ‚aw 1221 das Magdeburger Stadtrecht.
Nach dem Verzicht Polens auf Schlesien unter König Kasimir III. dem Großen fiel Sobótka, nunmehr bekannt als Zobten, 1353 als Mitgift der böhmischen Krone zu. König Wenzel IV. bestätigte 1399 das Magdeburger Stadtrecht. 1494 kauften die Augustinerherren die 1428 von den Hussiten nahezu ruinierte Stadt zurück. Zobten erlebt seine Blütezeit unter den Habsburgern, die 1526 die Herrschaft in Böhmen und Schlesien übernahmen, wurde jedoch während des Dreißigjährigen Krieges erneut fast vollständig zerstört. Die Einwohnerzahl sank von über 1.000 auf unter 200. Auch nach dem Beginn der preußischen Herrschaft in Schlesien 1742 verblieb Zobten zunächst in Klosterbesitz. Dieser Abschnitt der Stadtgeschichte endete jedoch 1810 endgültig, als König Friedrich Wilhelm III. per Edikt sämtliche
geistlichen Territorialbesitztümer säkularisierte.
Nach den Befreiungskriegen gegen Napoleon entwickelte sich Zobten im 19. Jahrhundert zu einer Hochburg der Burschenschaften und Freikorps in Schlesien. 1871 wurde Zobten zusammen mit ganz Preußen Teil des Deutschen Reiches. 1885 wurde die Eisenbahnstrecke nach Breslau eröffnet. 1907 wurde der Bismarckturm eingeweiht.
Nach dem Zweiten Weltkrieg fiel Niederschlesien an Polen und die Einwohnerschaft wurde vertrieben. Bei der Einnahme der Stadt durch die Rote Armee am 7. Mai 1945 wurde Sobótka zu über 50% zerstört, nach dem Krieg jedoch wieder aufgebaut. 1975 bis 1998 gehörte die Stadt der Woiwodschaft Breslau an, die seit 1999 in der neuen Woiwodschaft Niederschlesien aufgegangen ist.
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