Flagge von Italien

Italien

Hauptstadt
Rom
 
Fläche
301.336 km²
 
Bevölkerung
58.140.000
 
pro km²
193 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
22.12.2024
09:18
 
 
+
»
 

Geschichte

Einige Keramikfunde legen nach Form und Ornament nahe, dass der Tuffsteinhügel bereits im 10. vorchristlichen Jahrhundert besiedelt gewesen sein könnte. Über diese protohistorische Kultur der späten Bronzezeit ist jedoch noch nichts Näheres erforscht.

In der Nähe der Via Cassia wurden eisenzeitliche Grabbeigaben (um 700 v. Chr.) gefunden, doch erst für das 5. vorchristlichen Jahrhundert ist im Zusammenhang mit der römischen Geschichtsschreibung eine definitive Zugehörigkeit zur etruskischen Zwölfstädtebund-Stadt Veji nachweisbar.

Die Römer gelangten nach der Eroberung Vejis 396 v. Chr. in den Besitz der Stadt, die in erster Linie als militärischer Stützpunkt der von ihnen gegründeten latinischen Kolonie dienen sollte. Jedoch kam es in der Folgezeit immer wieder zu Erhebungen der Bevölkerung gegen die Kolonialherren. Während des Zweiten Samnitenkrieges belagerten die mit den Samniten verbündeten Etrusker Sutri in den Jahren 311-310 v. Chr., ohne die Stadt einnehmen zu können. Gegen Ende des 3. vorchristlichen Jahrhunderts wandelte sich Sutri nach Beruhigung der Kampfhandlungen allmählich von einem Militärstandort in eine Landstadt.

Gegen Ende der Römischen Republik wurde in Sutri eine Veteranensiedlung (Colonia coniuncta lulia Sutrina) angelegt. Es kam zu einer wirtschaftlichen Erholung, und die heute noch erhaltene römische Bausubstanz in Sutri (Amphitheater) stammt mutmaßlich aus dieser Zeit.

Die Ersterwähnung eines Bischofssitzes geht auf das Jahr 465 n.Chr. zurück. Südöstlich der Stadt an der Via Cassia wurden im 19.Jh. die Reste von Katakomben ausgegraben. Sutri gehörte zur Kernzone des Patrimonium Petri, wurde 568 wie ganz Latium von den Langobarden erobert und war seit dem 8. Jh. Teil des Kirchenstaats. 1046 fand hier die bedeutende Synode von Sutri statt.

Wie alle Gemeinden der Umgebung geriet Sutri im Mittelalter in das Tauziehen von Adelsfamilien als päpstliche Lehensträger (Guelfen) um die Kontrolle einerseits und die Bemühungen um kommunale Autonomie andererseits (unterstützt durch die kaisertreuen Ghibellinen. Im 11. und 12. Jahrhundert setzte die päpstliche Fraktion sich durch, und Sutri diente mehreren Päpsten als Refugium im Investiturstreit. Im 13. Jahrhundert schlugen die Ghibellinen Manfreds zurück, und Sutri erhielt 1358 Stadtrecht. 1433 eroberten papsttreue Truppen es zurück; es kam zu einem Stadtbrand, bei dem der gesamte Borgo zerstört wurde. 1435 wurde der Bischofssitz mit demjenigen von Nepi vereinigt, Sutri fiel unter die unmittelbare Kontrolle der päpstlichen Zentralmacht und verlor im 16. und 17. Jahrhundert, von Kardinälen als päpstlichen Verwaltungsbeamten regiert, an strategischer Bedeutung.

Seit 1870 gehört Sutri wie der gesamte ehemalige Kirchenstaat zum italienischen Nationalstaat.

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