Geschichte
Niederschwedeldorf ist eines der ältesten Dörfer des Glatzer Landes, zu dem es gehörte und mit dem es die Geschichte der politischen und kirchlichen Zugehörigkeit von Anfang an teilte. Es wurde erstmals am 25. November 1269 als Swedlerdorf in einer Urkunde des Prager Bischofs Jan III. von Dražic als Sitz eines Dechanten erwähnt. Weitere Namensformen waren Nedirsweydlerdorf, Nieder-Schweidlerdorf und Swedlerdorf.
Im 14. Jahrhundert gehörte es der Familie von Glubos (Glaubitz), von der es 1350 durch den Prager Erzbischof Ernst von Pardubitz (Arnestus) und seine Brüder erworben und im selben Jahr der Augustiner-Propstei in Glatz geschenkt wurde, die ebenfalls als Stiftung des Ernst von Pardubitz gegründet worden war. Der Propst des Augustinerklosters erweiterte das Stiftsgut 1353 durch den Kauf des Niederschwedeldorfer Freirichterguts und zweier Mühlen.
In den Wirren der Hussitenkriege wurde Niederschwedeldorf, das in der Nähe von Altwilmsdorf liegt, in der gleichnamigen Schlacht zerstört und erst um die Mitte des 15. Jahrhunderts durch die Augustinerpropstei wieder aufgebaut. Im 16. Jahrhundert war es durch den Bau der St.-Anna-Kapelle ein bekannter Wallfahrtsort, dessen Bedeutung jedoch während der Zeit der Reformation zurück ging.
1597 verzichtete Propst Christoph Kirmiser auf das Augustinerkloster und alle seine Besitzungen, und Papst Clemens VIII. übergab das Glatzer Kloster und die Güter an die Jesuiten. Diese wurden zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges vertrieben und erhielten erst 1623 ihre Besitzungen zurück. Durch ihren seelsorgerischen Einsatz in der Zeit der Gegenreformation erlebte die Wallfahrt zur St.-Anna-Kapelle eine Blütezeit. Die Jesuiten gründeten in Niederschwedeldorf eine klösterliche Filiale sowie ein Brau- und ein Malzhaus. Durch die Verbesserung der landwirtschaftlichen Methoden konnten die Bodenerträge vermehrt und die wirtschaftliche Basis der Untertanen verbessert werden.
Nach den Schlesischen Kriegen kam Niederschwedeldorf zusammen mit der Grafschaft Glatz 1763 mit dem Hubertusburger Frieden an Preußen. Der Jesuitenorden behielt zunächst alle Rechte, auch nach seiner Auflösung durch den Papst. 1787 übernahm der preußische Staat jedoch mit dem gesamten jesuitischen Grundbesitz auch das Niederschwedeldorfer Stiftsgut und verkaufte es an den preußischen Staatsminister Friedrich Wilhelm von Reden. Nach der Neugliederung Preußens gehörte es seit 1815 zur Provinz Schlesien und war 1816–1945 dem Landkreis Glatz eingegliedert.
Da Friedrich Wilhelm von Reden ohne Nachkommen starb, fielen seine Besitzungen an die Freiherren von Münchhausen. Ernst von Münchhausen erbaute 1840 das Schloss, das bis 1945 im Besitz der Familie blieb. 1850 wurde die ehemalige Klosterbrauerei umgebaut und eine Zuckerfabrik errichtet.
Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Niederschwedeldorf 1945 wie ganz Schlesien an Polen und wurde in Szalejów Dolny umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde 1946 vertrieben. Die neuen Bewohner waren zum Teil Heimatvertriebene aus Ostpolen.
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