Geschichte
Die ältesten menschlichen Zeichen stammen von Mammutjägern aus der letzten Eiszeit um 24.000 v.Chr. Damals siedelten sie auch in der Gegend von Szeged und an der Theiß. Allerdings gehen die ersten Funde durch Archäologen erst auf die Jungsteinzeit vor ca. 5.000 v.Chr. zurück.
Szeged wurde von den Römern gegründet und trug den Namen Partiscum. Aufgrund von Ausgrabungen wird angenommen, der Hunnenkönig Attila habe hier einen Stützpunkt gehabt. Dank seiner günstigen Lage gab es auf diesem Gebiet schon vor Jahrtausenden menschliche Siedlungen.
In der Römerzeit wurde auf den durch das heutige Szeged laufenden Wasser- und Landwegen Salz, Gold und Holz befördert. Die Ungarn haben sich nach der Landnahme im 10. Jahrhundert angesiedelt. Die erste glaubwürdige urkundliche Angabe über die Stadt stammt aus dem Jahre 1183, in dem Szeged (Ciggedin) als Zentrum des ungarischen Salztransportes erwähnt wird. Nachdem Szeged während des Mongolensturms 1241 niedergebrannt worden war, baute man die Stadt wieder auf und befestigte sie mit einer Burg. Unter anderem durch seine Salzproduktion wurde Szeged seit dem 13. Jahrhundert zu einem Handelszentrum.
Im Jahre 1247 ernannte König Béla IV. Szeged zu einer Stadt. 1498 wird sie zur Königlichen Stadt erhoben. 1526 wurde sie von den Türken geplündert und niedergebrannt. Die Türkenherrschaft dauerte 143 Jahre und endete 1686, als die Stadt und die Burg von den österreichischen kaiserlichen Heeren zurückerobert wurde. Während des Freiheitskampfes gegen die Habsburger (1848–1849) fungierte Szeged für kurze Zeit als Hauptstadt des Landes.
Ein katastrophales Hochwasser im Jahr 1879 zerstörte die Stadt zu 95 %. Von den rund 6000 Häusern blieben nur 300 von der Überschwemmung verschont. Die Stadt wurde mit internationaler Hilfe wieder aufgebaut, wobei praktisch alles neu geplant und angelegt wurde. Dadurch erklärt sich die Struktur der Straßen der Stadt mit Ringen und strahlenförmigen Wegen. Die Ringstraßen tragen heute die Namen der Städte, die beim Wiederaufbau geholfen haben. Mit seinem einheitlichen, eklektizistischen Stadtbild, den Palästen der Innenstadt sowie den großzügigen Parks und Plätzen erhielt Szeged den Charakter einer modernen europäischen Stadt.
Um die Jahrhundertwende begann ein schneller Aufschwung auf allen Gebieten. Handel und Gewerbe blühten auf, Schulen wurden gebaut, neue Ämter und Institutionen etablierten sich. 1921 wurde die Universität Klausenburg, 1923 bzw. 1931 der Bischofssitz des Bistums Csanád aus Temesvár, 1928 die Pädagogische Hochschule Pest nach Szeged verlegt. Der 1913 begonnene, durch den Ersten Weltkrieg unterbrochene Bau des Doms wurde 1930 beendet.
Nach dem Zweiten Weltkrieg, in dem hauptsächlich die Brücken zerstört worden waren, begann die erneute Entwicklung der Stadt. In den 1960er Jahren werden zahlreiche neue Wohnungen gebaut, die Lebensmittelindustrie (Salamiherstellung, Paprikaverarbeitung, Konservenindustrie) wurde zum bedeutendsten Industriezweig Szegeds.
Heute ist Szeged ein Zentrum der Wirtschaft, Kultur und Wissenschaften. Mit den kürzlich unter einem Dach zusammengeführten Universitäten und Hochschulen sowie vielen Gymnasien unterschiedlicher Spezialisierung gehört sie zu den fünf großen Studienzentren Ungarns. Die Anzahl der Schüler und Studenten kommt der Bevölkerung einer mittelgroßen ungarischen Stadt gleich.
Neben seinen im Sommer organisierten Freilichtspielen, internationalen Messen, Ausstellungen und Sportereignissen ist Szeged auch im Kreise der Gastronomie-Liebhaber bekannt.
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