Taghaza
Taghaza ist eine Oase im Norden von Mali, 800 km nördlichen von Timbuktu in der Sahara. Sie war eine wichtige Station auf der Handelsroute von Fès nach Timbuktu.
Ihre Bedeutung für den Transsaharahandel beruht vor allem auf dem Vorkommen von Steinsalz, das in Blöcken nach Westafrika exportiert wurde. Dieses war neben Luxusartikeln aus der Mittelmeerregion ein wichtiger Tauschgegenstand für das Gold aus dem Waldland von Guinea, das über die Reiche der Sahelzone (siehe: Reich von Ghana, Reich von Mali und Songhaireich) gehandelt wurde. In der Sahelzone und Guinea wurde das Steinsalz vor allem für die Salzversorgung des Viehs benötigt.
Der Abbau scheint im 8. Jahrhundert begonnen zu haben. Wegen der Bedeutung für den Transsaharahandel geriet Taghaza im 15. Jahrhundert unter die Kontrolle des Songhaireiches. Als es gegen Ende des 16. Jahrhunderts zum Konflikt mit Marokko unter Ahmad al-Mansur um Taghaza kam, gaben die Songhai 1585 Taghaza auf und erschlossen die Salzminen von Taoudenni 100 km südlich. Durch die Zerschlagung des Songhaireichs durch die Marokkaner 1591 wurde aber der Transsaharahandel im westlichen Teil der Sahara schwer gestört, so dass sich dessen Hauptroute auf die Bornustraße zwischen dem Tschadsee und Tripolis verlagerte. Wenn auch in der Westsahara der Handel nicht völlig zum erliegen kam, verloren mit dem Niedergang des Handels auch die Salzminen von Taghaza ihre große Bedeutung.
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