Flagge von Tschechien

Tschechien

Hauptstadt
Prag
 
Fläche
78.860 km²
 
Bevölkerung
10.209.000
 
pro km²
129 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
01.05.2024
05:01
 
 
+
»
 

Geschichte

Die erste schriftliche Erwähnung des Ortes Teplá erfolgte 1197 in einer Liste des Grafen Hroznata, die die Ansiedlung als zum 1193 gegründeten Kloster Tepl zugehörig auswies. Mit der Verpfändung des Egerlandes an Böhmen verlor das Marktdorf ab 1322 strategische Bedeutung als Landestor und Zollstation. In den Jahren 1380 bis 1381 wurde die Gegend durch eine Pestepidemie entvölkert; der Abt des Klosters Tepl Bohus von Otoschitz holte nach seinem Amtsantritt 1384 deutsche Siedler ins Land. 1385 erhob Bohus Tepl zur untertänigen Stadt. 1421 wurde Tepl von den Hussiten unter Jan Žižka teilweise zerstört; die katholischen Kreuzheere belagerten und plünderten die Stadt 1427 und 1431 im weiteren Verlauf der Hussitenkriege zweimal. 1503 entstand eine neue Stadtbefestigungsanlage mit vier Toren und Türmen.

1537 richtete ein Stadtbrand große Schäden an; 1549 starb erneut ein Großteil der Einwohner an der Pest. 1611 brach erneut ein Großfeuer in der Stadt aus. Im Dreißigjährigen Krieg erfolgen mehrfach Plünderungen durch durchziehende Truppen, 1618 und 1621 war es das Ständeheer unter Ernst von Mansfeld, 1625 die kaiserlichen Truppen Wallensteins und bis 1632 folgten weitere Heerscharen. Im September 1647 fanden in der Gegend zwölf Tage lang Kämpfe zwischen kaiserlichen und schwedischen Truppen statt, wobei letzte das Schlachtfeld siegreich verließen und anschließend die Stadt plünderten. 1669 brannten das Rathaus und elf umliegende Häuser ab. Der Stadtbrand von 1747 zerstörte 91 Häuser. 1794 brach erneut ein Feuer aus, dem die Schule, das Pfarramt, die Kirche und insgesamt 204 Gebäude zum Opfer fielen.

Beim Wiederaufbau der Stadt wurde die Stadtbefestigung abgetragen und im Jahre 1872 mit dem Theusinger Tor das letzte der Stadttore geschleift. 1898 nahm die Eisenbahn von Karlsbad über Tepl nach Marienbad den Verkehr auf. Seit dem 19. Jahrhundert entwickelte sich Tepl zu einem Handwerkerstädtchen und war Sitz eines politischen Bezirkes und Gerichtsbezirkes. Nach dem Zusammenbruch der k.u.k. Monarchie wurde die böhmische Stadt 1918 Teil der Tschechoslowakei. In Folge des Münchner Abkommens wurde die Stadt ins Deutsche Reich eingegliedert und Sitz des deutschen Landkreises Tepl. Am 6. Mai 1945 besetzten amerikanische Truppen die Stadt, die wieder Teil der Tschechoslowakei wurde. Zwischen März und September 1946 erfolgte die Vertreibung der deutschen Bewohner von Teplá. Insbesondere im ländlichen Raum gelang es nicht, den Bevölkerungsverlust durch Ansiedlung von Wolhynientschechen und Aussiedlern aus Ungarn, Rumänien, Polen und Bulgarien zu kompensieren, sodass die Dörfer teilweise verödeten. Aber auch in der Stadt war der Bevölkerungsrückgang deutlich.

1949 verlor Teplá seinen Status als Bezirksstadt; der Sitz des Okres Teplá wurde nach Toužim verlegt. Einen kulturellen Aufschwung erhielt Teplá ab 1950 durch die Umnutzung des Stiftes Tepl zur Kaserne. In der Garnisonsstadt fanden Konzerte und Theateraufführungen sowie Tanzveranstaltungen für die Soldaten statt; ein national erfolgreiches Tanz- und Singeensemble entstand. Jedoch wurden die Klosteranlagen durch die bis 1978 andauernde militärische Nutzung stark in Mitleidenschaft gezogen; Teile der Ausstattung verschwanden. Mit der Gebietsreform vom 1. Juli 1960 erfolgte die Auflösung des Okres Toužim und Teplá wurde Teil des Okres Karlovy Vary. 1975 erfolgte die Eingemeindung von Beranov, Poutnov, KÅ™epkovice und Staré Sedlo. 1990 erhielt der Prämonstratenserorden das Kloster zurück. Seit dem 1. Jänner 2007 gehört die Stadt zum Okres Cheb.

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