Geschichte
Der Name Terenten leitet sich aus dem lateinischen "torrens" oder "torrentis" (=Wildbach, Sturzbach) ab. Mit dieser Bezeichnung wird wahrscheinlich dem Umstand Rechnung getragen, dass die ursprüngliche Siedlung zwischen zwei Bächen, dem Terner- und dem Winnebach, gelegen ist. Diese Ortsbezeichnung ist also romanischen Ursprungs und weist damit auf die vordeutsche Siedlungstätigkeit hin. Um die Jahrtausendwende wurden diese romanischen Ortsnamen durch eine althochdeutsche Lautform bzw. durch althochdeutsche Endungen ersetzt. Die Endungen -um und -un (Torentum oder Torentun) werden schließlich zum heutigen -en.
Zwischen 994 - 1005 wird Terenten erstmals urkundlich erwähnt. Die Nennung findet sich in einem Traditionsbuch des Bistums Freising. Graf Otto übergibt dem Bischof Gottschalk von Freising viele Güter in Südtirol, darunter auch "in monte Torento hobas IIII" (= 4 Höfe in Terenten). Die nächste Nennung stammt aus der Zeit zwischen 1115 und 1125: Die Brüder Heinrich und Morhart schenken dem Domkapitel von Brixen "predium in monte Torentum situm" (=ein Gut, gelegen auf dem Berg Terenten). In anderen Quellen des Mittelalters ist die Rede von Torenten, von Torentum mons, Torent oder Torend, Torinten, Thorente, Torenden usw.
Die ersten Hofstätten wurden zur Zeit der bajuwarischen Besiedlung des Pustertales, im 6. Jh. n. Chr., errichtet. Man siedelte sich zurerst in den besseren Lagen an und stieß dann durch Rodung bis an die Waldgrenze vor; die Rodungsarbeit wurde etwa um 1350 abgeschlossen. Die Besiedlung erfolgte wahrscheinlich durch eine ganze Siedlerschaft (nicht von einem einzigen Hof aus), und zwar entlang der heutigen Hauptstraße. Größere Siedlungseinheiten sind zum Teil heute noch erkennbar durch die Eschenumzäunung. In späterer Zeit entstanden die Höfe an den Randlagen, die im Mittelalter zumeist als Lehensgüter aufscheinen. So entstand das Terenten kennzeichnende Bild einer Streusiedlung, das so typisch bajuwarisch ist.
Sei dem 14. Jahrhundert, genauer seit 1425, gehörte Terenten zum Gericht Schöneck (früher Gericht Rodeneck), dem Verwaltung und Gerichtsbarkeit für mehrere Unterpustertaler Gemeinden oblagen. Als zu Beginn des 19. Jahrhunderts Verwaltung und Gerichtsbarkeit im Sinne der Gewaltenteilung getrennt wurden, kam Schöneck unter staatliche Verwaltung. Anstelle der Gerichte entstanden als staatliche Verwaltungseinheiten die Gemeinden. Seit 1811 wurden Gemeinderäte und Gemeindeausschüsse gewählt. Der erste Gemeindevorsteher in Terenten war Georg Engl, Hasenwirt, der 1821 urkundlich genannt ist.
1850 erfolgt die Eingemeindung von Margen. 1929, zur Zeit des Faschismus, wird in Rom die Fusion der Gemeinden Terenten und Pichlern beschlossen. Bis zu diesem Zeitpunkt war Pichlern eine eigenständige Gemeinde. 1968 erfolgte die Aufnahme der Gemeinde Terenten in die Talgemeinschaft Pustertal, heute Bezirksgemeinschaft Pustertal.
Seit 1969 führt die Gemeinde ein eigenes Wappen. Es weist einen "in Rot nach Rechts stehenden Karrenpflug" auf. Mit dem Wappen will man dem ausgedehnten Feldbau in Terenten Rechnung tragen.
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