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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
07.03.2025
01:47
 
 
+
»
 

Geschichte

Der Ortsname Torgelows stammt vom altpolabischen turÅ­ für Auerochse bzw. Turreghlaue für Stierkopf ab. Im Jahr 1350 war der Ort als Turgheloue benannt. Eine Burg und Landschaft wurde schon im Jahr 1270 „in mercia turglowe“ erwähnt. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Torgelow am 14. April 1281, als der Brandenburgische Markgraf Otto IV. auf Schloss Torgelow eine Urkunde signierte.
Vom 13. bis zum 15. Jahrhundert war die Vogtei bzw. das Amt Torgelow die nördlichste Grenzfeste des Kurfürstentumes Brandenburg, bis es 1493 dem Herzogtum Pommern zugeschlagen wurde. In dieser Zeit regierten zwei Adelsgeschlechter in Torgelow: Zacharias Hase zu Kufstein (Brandenburg) wurde Ende des 15. Jahrhundert als Raubritter des Landes verwiesen und das Geschlecht Bernd von Muckerwitz (Pommern) starb am Ende des 16. Jahrhundert aus. Der Ritterbesitz wurde danach fürstliche Domäne des Herzogtums Pommern-Wolgast.

Die Stadt wurde im Dreißigjährigen Krieg vollkommen zerstört. Königin Christine von Schweden beschloss nach dem Frieden von Münster und Osnabrück den Ort mit Finnen und Livländern zu besiedeln. Am Ende des Nordischen Krieges, 1720, gehörte Vorpommern und damit auch Torgelow zu Preußen.

Bekannt wurde Torgelow, als man Anfang des 18. Jahrhunderts Raseneisenerz fand. Dies war am 25. Dezember 1753 die Grundlage der Kabinettsorder von Friedrich II. (Preußen) für den Bau des „Königlich-Preußischen Eisenhüttenwerkes bey Torgelow“. Torgelow entwickelte sich nun zur Industriestadt.

In der Zeit des Nationalsozialismus wurden die wenigen jüdischen Bürger der Stadt (neun an der Zahl) verfolgt, in die Emigration gedrängt und vernichtet. W. Wilhelmus berichtet, dass die Synagoge der ehemaligen Jüdischen Gemeinde niedergebrannt wurde.

Im Dritten Reich entstanden 14 Gießereien und unter anderem die Luftmunitionsanstalt (Muna) und Sprengchemie. Während des Zweiten Weltkrieges mussten 3500 Frauen und Männer aus den von Deutschland besetzten Ländern in diesen Firmen unter grausamen Bedingungen Zwangsarbeit verrichten. Etliche wurden Opfer der Zwangsarbeit oder wurden ermordet.

Nach dem 2. Weltkrieg wurden die Gießereien auf dem Gelände der ehemaligen Hallerwerke zur GUß zusammengefasst, einer der größten Betriebe in der Region bis zur Wende 1989. Es wurden Teile für die Werften in Rostock gebaut und Motorengehäuse gegossen. Torgelow erhielt am 4. Mai 1945 vom sowjetischen Stadtkommandanten Stadtrecht.

Heute kennen die meisten Torgelow auch durch seine in der Umgebung liegenden Kasernen und den östlich von Torgelow liegenden Truppenübungsplätzen "Jägerbrück".

Seit 1991 wurde der historische Stadtkern im Rahmen der Städtebauförderung gründlich saniert; das Stadtbild hat sich stark verbessert. Für seine vorbildliche stadtplanerische Zusammenarbeit mit den Städten Ueckermünde und Eggesin wurde Torgelow 2002 in einem Bundeswettbewerb vom Bund ausgezeichnet.

2006 feierte Torgelow sein 725-jähriges und die Eisengießerei ihr 250-jähriges Jubiläum.

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