Wirtschaft
Die Vereinigten Staaten sind mit einem Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 14,1 Billionen US-Dollar (4. Quartal 2007) die größte Volkswirtschaft der Welt sowie mit 46.460 Dollar (ca. 30.000 Euro) das Land mit dem weltweit achthöchsten BIP pro Kopf. Der Dienstleistungssektor erwirtschaftet ca. 73 % des realen BIPs, davon etwa ein Drittel im Banken-, Versicherungs- und Immobiliengeschäft. Das verarbeitende Gewerbe trägt ca. 23 %, Landwirtschaft sowie Bergbau tragen jeweils knapp 1,6 % zum BIP bei.
Die Arbeitslosenquote betrug 2007 im Schnitt 4,6 %, das Wirtschaftswachstum 2,2 %. Die Inflationsrate lag bei 2,8 %.
Die Vereinigten Staaten werden von vielen für eine der am stärksten deregulierten und privatisierten Volkswirtschaften der Welt gehalten. Es gibt jedoch in vielen Wirtschaftsbereichen staatliche oder kommunale Aufsicht, so beispielsweise bei der Stromversorgung (Public Utility Commission) der einzelnen Bundesstaaten, die bei der Preisbildung einen bestimmten Mindestgewinn für die Versorgungsfirma garantiert oder in Bezug auf die zivilrechtlichen Antidiskriminierungsregelungen, die seit den 1960er Jahren bestehen. Ebenfalls zu nennen ist der Fair Housing Act sowie die vielen Regulierungen, die zwar nicht staatlich vorgeschrieben sind, sich jedoch aus Versicherungs- und Haftpflichtregelungen ergeben.
Seit 1913 übernimmt das Federal Reserve System (Fed) die Aufgaben einer staatlichen Notenbank. Vorsitzender der Fed ist zur Zeit Ben Bernanke.
Die Armutsschwelle wurde 2006 bei einem Jahreseinkommen von 20.614 US-Dollar (15.860 Euro) für eine vierköpfige Familie und von 10.294 US-Dollar (ca. 7.920 Euro) für eine alleinstehende Person angesetzt. Die Zahl der Menschen, die 2006 unterhalb der Armutsgrenze lebten, lag bei 36,46 Millionen, ein Minus von 0,5 Mio. gegenüber 2005. Die Rate fiel dementsprechend von etwa 12,6 % auf 12,3 % der Gesamtbevölkerung. Jeder achte Einwohner der Vereinigten Staaten lebt demnach laut Angaben der Zensusbehörde in Armut. (Zum Vergleich: Deutschland: 13,5 %).
10,4 % der erwachsenen Bevölkerung und 17,2 % der Kinder hatten im Jahre 2006 nicht genug zu essen.
Der amerikanische Mindestlohn sichert den Angestellten einen Stundensatz von nicht unter 5,15 Dollar zu, zahlreiche Bundesstaaten schreiben allerdings in davon abweichenden Gesetzen einen zum Teil deutlich höheren Mindestlohn vor.
Außenhandel: Der Import von Waren belief sich 2007 auf 1.964,6 Mrd. US-Dollar, der Export auf 1.149,2 Mrd. US-Dollar, womit ein hohes Handelsbilanzdefizit von 815,4 Mrd. US-Dollar ausgewiesen ist. Zudem wurden 2007 Dienstleistungen im Wert von 372,3 Mrd. US-Dollar importiert, während ca. 479,2 Mrd. US-Dollar an Exporten verzeichnet wurden. Der daraus resultierende Überschuss von 106,9 Mrd. US-Dollar trug dazu bei, dass 2007 das Gesamtdefizit im Außenhandel bei ca. 708,5 Mrd. US-Dollar lag. Damit reduzierte sich das Außenhandelsdefizit gegenüber dem Vorjahr um 50 Mrd. US-Dollar, oder 6,6%.
Der Median für das jährliche Bruttoeinkommen amerikanischer Haushalte lag laut Angaben der Zensusbehörde bei 43,389 US-Dollar. Dabei hatten circa 16 % aller Haushalte ein Bruttoeinkommen von über 100.000 US-Dollar. Die Verteilung von privatem Haushaltseinkommen wird in den Vereinigten Staaten mit Hilfe von Fünfteln gemessen. Demnach verdienten die oberen zwanzig Prozent aller amerikanischen Haushalte mehr als 88.030 US-Dollar im Jahr, während Haushalte im niedrigsten Fünftel ein Bruttoeinkommen von weniger als 18.500 US-Dollar vorwiesen. Der Median des Bruttohaushaltseinkommens pro Kopf lag im Jahre 2003 bei 22.966 US-Dollar. Die Bildung und Rasse einer Person hatten einen bedeutenden Einfluss auf das Bruttoeinkommen. Asiaten und Weiße hatten beispielsweise bedeutend höhere Einkommen als Spanisch sprechende und Schwarze. Während der Median des Bruttohaushaltseinkommens für asiatische Haushalte bei 57.518 US-Dollar lag, betrug er nur 30.134 US-Dollar für schwarze Haushalte. Bruttoeinkommen ist auch an den Bildungsstand gekoppelt. Der persönliche Median des Bruttoeinkommens für eine Person mit High-School-Abschluss betrug 25.900 US-Dollar, während das persönliche Bruttoeinkommen für Personen mit einem Doktortitel bei 81.400 US-Dollar lag.
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