Geschichte
Die Stadt entstand am 27. September 1866 (bestätigt durch königliches Dekret vom 22. November 1866) durch die Vereinigung der Orte Ceneda (im Süden) und Serravalle (im Norden), zunächst unter dem Namen Vittorio (nach König Viktor Emanuel II.). Erst nach dem Ersten Weltkrieg erhielt die Stadt 1923 ehrenhalber den auf die Region Venetien hinweisenden Zusatz Veneto.
Im Ersten Weltkrieg war die nordöstlich des Piave liegende Gegend von Vittorio Veneto Schauplatz der letzten Kämpfe zwischen den Streitkräften Österreich-Ungarns und Italiens. Ende Oktober 1918 fand hier die Schlacht von Vittorio Veneto statt, die schließlich zum Waffenstillstand von Villa Giusti bei Padua vom 4. November 1918 führte. In Italien gilt die Schlacht heute als Inbegriff des Siegs Italiens im Ersten Weltkrieg.
Der relativ hohe symbolische Stellenwert von Vittorio Veneto im italienischen Selbstverständnis spiegelt sich unter anderem darin wider, dass sowohl in der faschistischen Ära als auch nach dem Zweiten Weltkrieg große Kriegsschiffe nach Vittorio Veneto benannt wurden. In den 1930er Jahren erhielt ein Schlachtschiff der Littorio-Klasse als erstes diesen Namen, Ende der 1960er-Jahre auch ein Flugdeckkreuzer, der lange Zeit Flaggschiff der italienischen Marine war. Daneben trug in den 1970er und 1980er Jahren eine Heeresbrigade den Namen Vittorio Veneto. Seit 1968 gibt es auch einen militärischen Orden mit der Bezeichnung Vittorio-Veneto-Orden (italienisch Ordine di Vittorio Veneto), der ab dem 50. Jahrestag der Schlacht an verdiente italienische Veteranen vergeben wurde, welche mindestens sechs Monate mit Auszeichnung am Ersten Weltkrieg teilgenommen haben mussten. Der Orden wird praktisch nicht mehr vergeben.
In Vittorio Veneto war während des Kalten Krieges das Kommando des V. italienischen Korps beheimatet, das die Aufgabe hatte, die Armeen des Warschauer Pakts an einem eventuellen Einmarsch in Nordostitalien zu hindern. Auch heute ist die Stadt Sitz eines hohen Heereskommandos (COMFOD 1).
1988 endete in Vittorio Veneto die 21. und letzte Etappe des Giro d’Italia mit dem Sieg des Schweizers Urs Freuler.
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