Sehenswürdigkeiten
Fünf der Kirchen sind vollständig erhalten, wenn man von teilweise fehlenden Anbauten absieht. Es sind mit Längen zwischen 19 Metern und 38 Metern ungewöhnlich große dreischiffige Kuppelbasiliken, deren Kuppeln allerdings entsprechend türkischer Anordnung von außen nicht zu sehen sein durften. Daher wurden die Kuppeln unter weiten, mit Steinplatten gedeckten, Satteldächern verborgen. Sichtbare Kuppeln waren in der Regel Moscheen vorbehalten. Zurückhaltung war auch bei Schmuckmotiven an den Außenwänden geboten. Nur der üblicherweise im Osten liegende Altarraum ist von außen als Apsis erkennbar.
Die mehr oder weniger noch vorhandenen Wandmalereien zeigen deutliche Spuren von mangelndem Unterhalt in der Vergangenheit. Voskopojas Kirchen wurden im Jahr 2002 vom World Monuments Fund in die Liste der 100 am meisten gefährdeten Kulturgüter weltweit aufgenommen. Das Deutsche Auswärtige Amt unterstützt die Restaurierung von Fresken in den Kirchen.
Von der Ortsmitte liegen vier der Kirchen sternförmig nicht weiter als 300 Meter entfernt. Umgeben von Weideland wirken sie heute isoliert. Im Rundblick läßt sich die einzige Größe der Stadt nur schwer erahnen.
•Shen Kolli (Kirche Heiliger Nikolaos) liegt in der Ortsmitte und ist als einzige mit Vorhalle (Nartex) im Westen und Arkadengang an der südlichen Längsseite vollständig erhalten. Der Bau wurde um das Jahr 1722 errichtet, der Glockenturm datiert später. Das Steinplattendach wurde 2007 neu eingedeckt.
•Shen Meria (Marienkirche): Die einstige Bischofskirche der Stadt aus dem Jahr 1712 faßte über 1000 Gläubige und gehört zu den größten Kuppelbasiliken des Landes.
•Shen Mehilli (Michaelskirche) liegt zwischen Feldern im Westen des Ortes. Eine Inschrift nennt das Erbauungsjahr 1722. Die Arkade an der Südwand fehlt, dafür ist im Westen der Nartex unter einem immens breiten Walmdach angebaut.
•Shen Ilias liegt auf einem Hügel im Nordwesten. Innen sind kaum noch Malereireste zu erkennen, dafür findet sich hier das einzige zweistufige Satteldach (Obergaden).
•Shen Thanasi (Kirche Heiliger Athanasios): Es fehlt der Nartex, dafür ist der Arkadenvorbau entlang der Südseite vollständig erhalten. In den Bogenfeldern sind dort Scheinfenster mit griechischen Inschriften. Die Kirche liegt etwas unterhalb im Nordosten und wird mit dem Erbauungsjahr 1724 angegeben.
Der Fahrweg Richtung Osten aus dem Ort hinaus führt einige Kilometer einen Berg hoch auf 1400 Meter zur ältesten Kirche des Gebiets. Es ist die kleine, 1632 erbaute Kreuzkuppelkirche des ehemaligen Klosters des Heiligen Johannes Prodomos (Prodhomi). Sie verfügt als einzige über eine von außen sichtbare Kuppel. Innen sind noch Reste von Wandmalereien aus dem 17. Jahrhundert vorhanden. 2006 wurde das Dach neu eingedeckt, dagegen sind die später entstandenen Klostergebäude stark zerfallen.
Basierend auf dem Artikel Voskopoja der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
Quelle | Autoren und Artikelversionen