Geschichte
Die Burg Vranov (Frain) wurde bereits im Jahre 1100 in der Chronik Chronica Boemorum des Cosmas von Prag genannt. Die erste Erwähnung des Marktfleckens Frain stammt aus dem Jahre 1323, als es der böhmische König Johann von Luxemburg dem Unterkämmerer Heinrich von Leipa übertrug. Später gelangte es an die Herren von Lichtenburg, denen auch die benachbarten Burgen Vöttau und Zornstein gehörten. 1499 übertrug König Vladislav II. die Besitzungen den Lichtenburgern als erblichen Besitz. Anfang des 16. Jahrhunderts erfolgten mehrere Besitzerwechsel. Zu ihnen gehörten Arkleb von Boskowitz, Johann von Pernstein, Sidonius von Lomnitz und Wolf KrajiÅ™ von Krajek (KrajÃÅ™ z Krajku) sowie die Herren von Dietrichstein. Seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts wurde in Frain Eisenerz gefördert, das bis 1747 in den Frainer Hammerwerken verarbeitet wurde.
1614 wurden Burg und Herrschaft Frain von Wolf Dietrich von Althann erworben, dessen Besitzungen wegen seiner Beteiligung am Ständeaufstand nach der Schlacht am Weißen Berge beschlagnahmt wurden. Das Frainer Herrschaftsgut wurde 1629 von Johann Ernst von Scherfenberg erworben. Im Dreißigjährigen Krieg wurde Frain 1645 vom schwedischen Heer besetzt und ausgeplündert sowie die Burg belagert. 1665 erwarben die Grafen Starhemberg das verwüstete und entvölkerte Herrschaftsgut. Unter ihnen wurde die Burg Frain ein letztes Mal umgebaut.
1680 erwarb der Reichsgraf Michael Johann von Althann Burg und Herrschaft Frain. Er veranlasste den Umbau der Burg zu einem herrschaftlichen Barockschloss. Nach dessen Tod 1702 erbte sein Sohn Michael Hermann von Althann die Besitzungen, von dem sie 1722 auf seine Ehefrau Maria Anna geb. Pignatelli übergingen, die eine freundschaftliche Beziehung zum Kaisers Karl VI. unterhielt. Der letzte Besitzer aus der Familie Althann, Michael Johann Josef von Althann, musste Schloss und Herrschaft Frain 1793 wegen Überschuldung an den Prager Advokaten Johann Hilgartner von Lilienborn verkaufen. Dieser gründete neue Dörfer und baute Landstraßen in seinem Herrschaftsgebiet.
1799 gründete Josef Weiss eine Steingutmanufaktur in Frain. Sie wurde 1816 von dem polnischen Aristokraten StanisÅ‚aw Mniszek erworben, dem Frain seit Anfang des 19. Jahrhunderts gehörte. Er verbesserte die Produktionsmethoden und erweiterte das Sortiment. Ab 1820 wurde Geschirr nach dem von Josiah Wedgwood entwickelten Verfahren produziert. Die Frainer Wedgwoodkeramik genoss wegen ihrer künstlerischen Gestaltung einen guten Ruf im In- und Ausland.
Nach der Ablösung der Patrimonialverwaltung wurde Frain Gerichtssitz. Das Schloss Frain und der zugehörige Grundbesitz gingen 1876 an die mit Mniszek verwandte Familie Stadnicky. Deren Besitzungen wurden während der Zeit des Protektorats 1939 von den Deutschen konfisziert. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurden am 24. Mai 1945 die deutschen Bewohner vertrieben. Seit 2006 ist Vranov wieder ein MÄ›stys.
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