Geschichte
Die Gemeinde Waldbrunn ist weitgehend deckungsgleich mit dem ehemaligen Kirchspiel (Cente) Lahr. Dieses war eins der vier Kirchspiele des ehemaligen Amts Ellar. Das Amt Ellar umfasste neben dem Kirchspiel Lahr noch die Zente Frickhofen, Elsoff und Niederzeuzheim (Vier Centen).
Zum Kirchspiel Lahr gehörte bis 1815 noch der Ort Waldernbach (heute Gemeinde Mengerskirchen) und die Wüstungen Wehnaue/Winnau, Wenigen-Reynderroytchen, Brotelbach, Brechtelbach, Gralshofen und Oberhof.
Die ältesten Spur menschlicher Besiedlung ist ein Urnenfeldgrab aus der Bronzezeit nahe Fussingen. Nach der Auswanderung der Ubier im Jahre 38 v. Chr. wird das Gebiet von Usipetern besiedelt.
In der fränkischen Zeit gehörte das Amt Ellar mit den vier Centen zur Niederlahngau mit den Grafen von Diez. 1337 verkauften die Grafen von Diez das Amt Ellar an die Grafen von Katzenelnbogen. 1401 ist Gerhard Kelner der erste belegte Keller der Grafschaft Katzenelnbogen in Ellar.
Von 1491 stammt der älteste erhaltene Abdruck des Siegel des Landgerichtes Ellar, dem Vorläufer des heutigen Gemeindewappen. Das Landgericht war St. Maximinus geweiht. Das Amt Ellar gelangt 1557 an Nassau-Dillenburg.
Durch Erbteilungsvertrag gelangt das Amt Ellar 1607 an Nassau-Hadamar. 1609 kommt es zu Hinrichtung der „Greden, Rörichs Johanns Weib“ aus Ellar in Hadamar als verurteilte Hexe. Eine Pestepidemie wütet im Jahr 1614 in Hintermeilingen, Ellar und Lahr.
Die Dörfer des Amtes Ellar wurden 1630 wieder katholisch. Hierzu wurden von Fürst Johann Ludwig von Nassau-Hadamar die Jesuiten beauftragt. Eine Pestepidemie wütet 1636-1637 im Amt Ellar. Das Dorf Obersdorf stirbt komplett aus. Viele Dörfer verlieren die meisten Einwohner. Der Jesuitenpater Rutger Hesselmann macht sich um die Krankenpfege verdient. Er stirbt an der Pest am 30. April 1637. Die Kriegswirren des Dreißigjährigen Krieges führten zu erheblichen Schäden in den Orten. Neben Plünderungen durchziehender Soldaten lit die Bevölkerung an Nahrungsmangel und mehrfach ausbrechenden Seuchen.
1736 kam es zum Aufstand der Dörfer Dillhausen, Dorchheim, Dorndorf, Ellar, Fussingen, Frickhofen, Hausen, Hintermeilingen, Mühlbach, Lahr, Langendernbach, Probbach, Waldernbach, Wilsenroth und Winkels gegen die Kriegssteuer, die Fürst Christian von Nassau Dillenburg den Dörfern auferlegt hat. Der Aufstand ging als „Klöppelstreit“ in die Chroniken ein. Der Aufstand wurde von Dillenburger und Weilburger Soldaten niedergeschlagen.
Durch Neugliederung in Oranien-Nassau wird 1790 das neue Amt Ellar gegründet. Es umfasste die Kirchspiele Lahr und Frickhofen.
1806 wird das Amt Ellar in das Großherzogtum Berg eingegliedert. Alle heutigen Ortsteile von Waldbrunn gehören zur Mairie Lahr im Canton Hadamar. Dieser gehört zum Arrondissement Dillenburg und damit zum Département Sieg. 1815 wird das Großherzogtum Berg dem Königreich Preußen zugesprochen. Preußen tauscht jedoch die Mairie Lahr gegen Orte um Wetzlar mit dem Herzogtum Nassau.
Durch Neugliederung des Herzogtum Nassau wird 1816 das Amt Ellar mit dem Amt Hadamar vereinigt. Nach der Annexion des Herzogtum Nassau 1866 gehören die Orte zum Königreich Preußen. 1886 wird durch die preußische Kreis- und Provinzialordnung die Nassauische Ämterteilung aufgehoben. Die Waldbrunner Ortsteile gehören nun zum Kreis Limburg, Waldernbach wird dem Oberlahnkreis zugeordnet.
Britische Bomber werfen im Zweiten Weltkrieg am 29. August 1941 sieben Sprengbomben über Ellar ab. Am 27. März 1945 besetzen amerikanische Truppen die Orte. Seit 1947 ist der Ort Teil des Landes Hessen.
1964 kommt es zur Einführung des Gemeindewappens, als Wappen von Ellar. Am 1. Januar 1971 erfolgt der Zusammenschluss der Gemeinden Ellar und Hintermeilingen zur Gemeinde Ellar. Die Orte Fussingen, Hausen und Lahr schließen sich zur Gemeinde (Alt-)Waldbrunn zusammen. Am 1. Juli 1974 erfolgt der Zusammenschluss der fünf Gemeinden zur Gemeinde Waldbrunn (Westerwald).
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