Bahretal
Bahretal
Die sächsische Gemeinde
Bahretal (nicht zu verwechseln mit Bahratal, einem Ortsteil von Bad Gottleuba-Berggießhübel) liegt südlich von Pirna.
Sie erstreckt sich über die Nordabdachung des östlichen Erzgebirges, das Elbtalschiefergebiet zwischen Gottleuba und Dohna. Sie ist seit dem Jahr 2000 Teil der Verwaltungsgemeinschaft Bad Gottleuba-Berggießhübel.
Geografie
Geografie
Die Gemeinde ist durch eine hügelige Mittelgebirgslandschaft geprägt. Die Dörfer sind als Reihendörfer in hoch- und spätmittelalterlichen Rodungsgebieten (Waldhufenflur) entstanden (mit der Ausnahme von Niederseidewitz, das zum Teil ein erweiterter Rundling in einer Blockflur ist) und liegen zwischen 240 und 370 m ü. NN in den Tälern der Bahre und Seidewitz sowie auf den Höhen dazwischen. Einige markante Erhebungen auf dem Gemeindegebiet sind die Berge Schärfling (418 m ü. NN), Herbstberg (442 m ü. NN), Roter Berg (428 m ü. NN), Mühlberg (339 m ü. NN) und Bahreberg (295 m ü. NN).
Die Gemeinde durchzieht das Flüsschen Bahre, welches als Bahrebach ca. 1,5 km nördlich des Ortes Breitenau (Stadt Bad Gottleuba-Berggießhübel) bei 505 m ü. NN entspringt und bei Gersdorf durch drei weitere Quellbäche (Gersdorfer Bach, Wingendorfer Bach und Bornaer Bach) gespeist wird. Zwischen den Ortsteilen Borna-Gersdorf und Friedrichswalde-Ottendorf wurde 1970 ein Rückhaltebecken fertig gestellt, das nach dem Hochwasser der osterzgebirgischen Flüsse (Gottleuba, Bahre, Seidewitz, Müg
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Geschichte
Geschichte
Die Entwicklung der Orte im Mittelalter (ca. ab 1300) wurde wesentlich durch die Familien von Bünau auf Liebstadt und Weesenstein und von Bernstein, von Lindenau und von Carlowitz in Ottendorf geprägt. Sie wurden hauptsächlich über das Schloss Ottendorf (erbaut im 16./17. Jh.) sowie das Rittergut Gersdorf verwaltet.
Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Die Gemeinde Bahretal verfügt über drei Kirchen in den Ortsteilen Ottendorf, Friedrichswalde und Borna.
Die Kirche in Ottendorf ist romanischen Ursprungs und damit die älteste in der Gemeinde. Im 14. Jahrhundert wurde sie gotisch erneuert. Besonders sehenswert sind Fresken im Chorraum mit Abbildungen der Apostel und Evangelisten, die um 1500 entstanden sind, aber erst in letzter Zeit wieder entdeckt wurden.
Eng verbunden ist die Geschichte der Kirche mit den Besitzern des Ottendorfer Schlosses. Hans von Lindenau stiftete der Kirche 1591 eine komplette Innenausstattung.
Besonders beeindruckend ist der geschnitzte, dreigeschossige Renaissance
altar von Franz Dittrich d. Ä. sowie das Portrait des Stifters, eine Arbeit von Lucas Cranach d. J.
Später wurde die Kirche die Grablege der Familie von Carlowitz. Davon zeugen zahlreiche Epitaphien in Chorraum und Kirchenschiff.
Der heutige Kirchenbau in Friedrichswalde geht bis auf das Jahr 1647 zurück.
Im Dreißigjährigen Krieg mussten der Ort Friedrichswalde und auch die Kirche schwere Verwüstungen hinnehme
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Wirtschaft
Wirtschaft
Haupterwerbszweige waren und sind die Landwirtschaft und der Bergbau (Marmor, Kalkstein, Diabas oder „Grünstein“, Amphibolit). Mit der endgültigen Schließung des Kalkwerkes Borna (von 1965 bis 2000 prägten die drei Hochöfen das Bild Bornas) im Jahr 2000 fiel ein wesentlicher Arbeitgeber in der Region weg. Zu DDR-Zeiten wurden in Nentmannsdorf noch Fotoapparate repariert. Später nutzte das Grundstück eine Präzisionssysteme-Firma, die, weil sie nicht erweitern konnte, ins Gewerbegebiet nach Dohna abwanderte. Geblieben sind neben der Landwirtschaft, zwei Steinbrüche in Nentmannsdorf und Friedrichswalde, eine Reihe von Dienstleistungs- und Handwerksbetriebe sowie seit 2003 die österreichische Anlagenbau-Firma Zeta, die Nentmannsdorf als Ausgangspunkt für ihre Expansion auf den deutschen Markt nutzen will.
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