Djenné
Djenné
Djenné ist eine Stadt in der Region Mopti in Mali mit 22.391 Einwohnern (Stand 1. Januar 2005).
Djenné liegt in der Massina, einer 40.000 km² großen Niederung mit Binnendelta des Niger und des Bani. Die Stadt selber liegt auf einer 88 ha großen Insel, umspült von einem Seitenarm des Bani, die bei Niedrigwasser durch eine Furt und einen Damm und bei Hochwasser mit einer Fähre erreicht werden kann. Die nächsten Städte sind San (150 km) und die Hauptstadt Bamako (390 km) im Südwesten, Mopti (130 km) und Timbuktu (350 km) im Nordosten.
Obwohl eher klein, ist Djenné eine der bekanntesten Städte im Nigerbinnendelta und stellt das Zentrum der mittelalterlichen Lehmarchitektur im Obernigergebiet dar. Die berühmte Große Moschee, die mittelalterlichen Bürgerpaläste und die traditionsreichen Koranschulen erinnern bis heute an die ehemalige kulturelle Hochzeit des Mali- und Songhay-Reiches.
Etwa 2.000 Gebäude in Lehmbauweise existieren heute noch in der Altstadt.
Geschichte
Geschichte
Aus dem Westen eingewanderte Soninke gründeten um das Jahr 800 Djenné auf den Fundamenten einer früheren Siedlung von Bozo-Fischern. Ein größerer Ausbau der Stadt fand im 13. Jahrhundert statt, nachdem Soninke-Flüchtlinge aus dem untergangenen Ghana-Reich in Richtung Niger zogen und sich in Djenné ansiedelten.
Djenné blieb lange ein Zentrum des Animismus obwohl das Umfeld immer mehr vom Islam geprägt wurde. Im 13. und 14. Jahrhunderts setzte eine langsame Islamisierung durch zugewanderte Kaufleute aus Mali und Nordafrika ein. Etwa in dieser Zeit wurde die Stadt von dem etwa 3 km südöstlich gelegenen Djenne-Djeno an ihren jetzigen Standort verlegt.
Um das Jahr 1300 trat der König von Djenné, Kanboro, zum Islam über und veranlasste den Bau einer ersten großen Lehmmoschee. Kanboro versuchte, durch die Ansiedelung vieler neuer Bewohner in der Stadt und dem entstehenden Handel die Wirtschaft zu beleben. Da das Mali-Reich (dessen Oberhoheit Djenné unterstand) im 14. Jahrhundert eine Phase von langanhaltender politischer Stabilität genoss, wurde ein ungestörter Handelsau
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Wahrzeichen der Stadt ist die große, ebenfalls vollständig aus Lehm gebaute Große Moschee von Djenné (errichtet um 1907) direkt am großen Marktplatz, auf dem jeden Montag ein großer traditioneller Markt stattfindet. Nach jeder Regenzeit wird das Gebäude unter Beteiligung vieler Einwohner neu verputzt. Sie ist das größte Lehmbauwerk der Welt im Sudan-Lehmbaustil. Mehr als 2000 Gläubige haben in ihr Platz
Die Altstadt Djennés wurde im Jahre 1988 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Geschützt sind auch die Ausgrabungsstätten auf den ebenfalls aus den Hochwasserfluten ragenden Hügeln (
Tougéré) Djeno, Kaniana, Tonomba und Hambarketolo.
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