Gambia
Gambia
Gambia (engl.:
The Gambia) ist ein Staat in Westafrika, der an den Ufern des Gambia-Flusses liegt. Mit Ausnahme eines kurzen Küstenabschnittes an der Mündung des Flusses in den Atlantischen Ozean wird Gambia vollständig vom Staat Senegal umschlossen. Mit einer Fläche von ungefähr 11.000 Quadratkilometern ist das Land etwa halb so groß wie das Bundesland Hessen und kleinster Flächenstaat des Kontinentes. Gambia hat ungefähr 1,5 Millionen Einwohner (Stand: 2008).
Geographie
Geographie
Gambia liegt an der Westküste des afrikanischen Kontinents und ist mit 11.295 km² dessen kleinster Flächenstaat. Die ungefähr 740 Kilometer lange Grenze folgt auf einer Länge von etwa 480 km sowie einer Breite von 10 bis 50 km dem Verlauf des Gambia-Flusses. Abgesehen vom Küstenabschnitt ist Gambia vom zwanzigmal größeren Senegal umschlossen. Häufig wird das Land als eine Enklave bezeichnet, was aber nach der Definition inkorrekt ist. Der ungewöhnliche Grenzverlauf Gambias ergibt sich aus der Tatsache, dass dies die Reichweite der Kanonen der britischen Schiffe auf dem schiffbaren Teil des Flusses war.
Geschichte
Geschichte
Die fruchtbaren Ufer des Gambia-Flusses sind seit Jahrtausenden besiedelt. Ein schriftliches Zeugnis gab der Karthager Hanno der Seefahrer um 470 v. Chr. im Bericht seiner Reise nach Westafrika. Die Verbindung zum Mittelmeerraum riss erst mit dem Fall des Römischen Reiches und der Ausbreitung des Islams ab.
Mitte des 15. Jahrhunderts führten zahlreiche, von Heinrich dem Seefahrer initiierte Entdeckungsfahrten an die Westspitze von Afrika. Darunter waren die Seefahrer Dinis Dias, Alvise Cadamosto und Nuno Tristão. In den folgenden Jahren übernahmen portugiesische Händler die Route mit Schiffen als Transportmittel. Zu diesem Zeitpunkt war Gambia Teil des Reiches Mali.
1618 vergab König James I. einer britischen Gesellschaft das Privileg zum Handel mit Gambia und der Goldküste (heute Ghana). Auch die Niederlande und das Herzogtum Kurland hatten kurzzeitig Kolonien auf dem Gebiet des heutigen Gambia. Vom späten 17. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts stritten sich England und Frankreich um die politische und wirtschaftliche Herrschaft über die Flüsse in Senegal und Gambia. Der Pariser F
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Klima
Klima
Das Klima ist tropisch mit einer ausgeprägten Regenzeit und Trockenzeit. Die Trockenzeit dauert von November bis Mai. Sie ist beeinflusst vom trockenen Nordost-Wind aus der Sahara, genannt Harmattan. Die Durchschnittstemperaturen steigen dabei auf Werte zwischen 21 und 27 Grad Celsius an, wobei Spitzenwerte bis über 40 °C erreicht werden können. Die relative Luftfeuchtigkeit bleibt im Bereich zwischen 30 und 60 Prozent.
Politik
Politik
Gambia ist eine Republik mit einer demokratisch gewählten Mehrparteienregierung unter dem Präsidenten Yahya Jammeh. Der junge Leutnant Jammeh kam 1994 durch einen militärischen, aber weitgehend unblutigen Staatsstreich an die Macht, der aus einem Protest der Soldaten über verspätete Soldauszahlungen entstand. Er kündigte damals an, mindestens bis zum Jahr 1998 allein regieren zu wollen. Dennoch wurden – vielleicht um den Tourismus, von dem Gambia wirtschaftlich stark abhängig ist, nicht zu gefährden – bereits 1996 wieder Wahlen abgehalten, aus der Jammeh klar als Sieger hervorging. Eine neue Verfassung wurde eingeführt.
Tatsächlich sind die Jahre von 1996 bis 2000 von einer gewissen Stabilität und wirtschaftlichem Aufschwung geprägt: Der internationale Flughafen in Banjul sowie zahlreiche Straßen wurden modernisiert, ein neues Krankenhaus, neue Schulen, eine Fernsehstation und ein riesiges Revolutionsdenkmal entstanden, der Tourismus war wieder eine gute Einnahmequelle.
2000 wurden (laut Amnesty International) mindestens 14 Personen bei einer Straßenschlacht zwischen
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Als Wahrzeichen des Landes und der Hauptstadt gilt das Arch 22. Die Geschichte des Landes ist im National Museum in Banjul, in der noch einige Gebäude aus kolonialer Zeit erhalten sind, zu erkunden. Weitere koloniale Reste sind unter anderem auf James Island, in Juffure und in Janjanbureh (früher
Georgetown) zu finden. Von der Lamin Lodge lässt sich gut das Ökosystem Mangrovenwald im Tanbi Wetland Complex beobachten. Der Abuko Nature Reserve zeigt anschaulich einen Galeriewald. Schwer erreichbar ist das Mungo-Park-Memorial bei Karantaba Tenda.
Eines der größten westafrikanischen Rätsel scheinen die megalithischen Steinkreise von Wassu zu sein. Deren Herkunft und genauer Zweck sind noch ungeklärt. Ähnliche Anlagen sind in der gesamten Region zu finden.
Tee
Tee
Tee ist in Nord- und Westafrika allgegenwärtig, tief verwurzelt in der Kultur und den Traditionen.
Es gibt zahlreiche Variaionen des Getränks, sowie seiner Geschichten und Mythen.
Die Basis bildet überall chinesischer Grüner Tee, auch hier gibt es gewiss zahlreiche Sorten und Unterschiede.
Der Grüne Tee wird in einer kleinen Teekanne, meist auf Kohlen, aufgekocht und dann mit einem kleinen Teeglas voll Zucker gesüßt.
Das Glas wird nun abwechselnd aus einiger Höhe gefüllt und wieder in die Kanne entleert, um die Süße zu verteilen und den Tee sanfter zu machen.
Nach bestandener Geschmacksprobe wird nun ein Teeglas mit dem Tee gefüllt.
Um das Aroma zu verfeinern, wird nun aus einigem Abstand, der Tee von einem Glas ins Andere gegossen. Der dabei entstehende Schaum, das Ziel des Aufwands, verbleibt im Glas.
Dieses
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Wirtschaft
Wirtschaft
Gambia besitzt keine Bodenschätze, die sich wirtschaftlich erschließen ließen - Landwirtschaft, Tourismus und Fischerei sind die Haupterwerbszweige des Landes.
Nach einer Schätzung aus dem Jahr 2005 liegt das Bruttoinlandsprodukt kaufkraftbereinigt bei 2,39 Milliarden Euro, das entspricht 1.460 Euro pro Einwohner. Dennoch zählt Gambia zu den ärmsten Ländern der Welt: Noch 2003 belief sich der Anteil der Bevölkerung mit weniger als einem US-Dollar pro Tag (nicht kaufkraftbereinigt) auf 59 Prozent.