Grönland
Grönland
Grönland (auf Grönländisch
Kalaallit Nunaat – „Land der Menschen“, dänisch
Grønland – „Grünland“) ist die größte Insel der Erde und mehr als sechsmal so groß wie Deutschland. Geographisch wird sie zum arktischen Nordamerika gezählt, politisch ist sie autonomer Bestandteil des Königreichs Dänemark. Seit 1979 besteht das Autonomie-Statut (
hjemmestyreloven) als Nation innerhalb des Königreichs Dänemark, seit 1985 ist Grönland nicht mehr Mitglied der Europäischen Gemeinschaft und gehört gemäß Art. 3 Abs. 1 ZK auch nicht zum Zollgebiet der Gemeinschaft. Grönland ist innenpolitisch komplett unabhängig, wird in allen außenpolitischen Angelegenheiten jedoch von Dänemark vertreten. Grönland ist Mitglied der NATO.
Geographie
Geographie
Grönland reicht von 59°46' nördlicher Breite (Kap Farvel) bis 83°40' nördlicher Breite (Kaffeklubben-Insel), ist 2.650 km lang und bis 1.000 km breit. Grönlands Nordküste ist mit 710 km Abstand die dem Nordpol am nächsten gelegene größere zusammenhängende Landmasse.
Im Norden der Insel liegt der vereiste Arktische Ozean. Im Osten grenzt sie an die Grönlandsee und an die Irmingersee sowie im Westen an die Davisstraße und die Baffin Bay, alles Randmeere des Atlantiks. Im Nordwesten geht Grönland in die sehr zerklüftete und äußerst weitläufige Inselwelt der Königin-Elizabeth-Inseln über.
Grönland hat überaus große Eisvorkommen. Der bis zu 3.000 m mächtige, durchschnittlich 2.000 m starke Grönländische Eisschild bewegt sich an den Küsten zum Meer und lässt oft Eisberge von mehreren Kilometern Länge entstehen.
Lediglich etwa 341.700 km² der Fläche Grönlands sind eisfrei, das sind 15,7 % (zum Vergleich: die Fläche Deutschlands beträgt 357.093 km²). In Grönland befinden sich mit über 3.000 m die
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Geographie
Geographie
•Bjarne Holm Jakobsen u. a. (Hrsg.):
Topografisk atlas Grønland. Atlas over Danmark. Serie 2. Bd 6. Det Kongelige Danske Geografiske Selskab. Kort & Matrikelstyrelsen, Kopenhagen 2000. ISBN 87-87945-44-4 (Dänischer Grönlandatlas)
Klima
Klima
In Grönland herrscht polares und subpolares Klima, das an der Westküste durch den Grönlandstrom gemildert wird, der hier über den Nordatlantischen Strom und den Golfstrom mit relativ warmem Wasser versorgt wird. Die Temperatur auf dem Inlandeis hat ein absolutes Temperaturminimum von -70 °C; im Sommer kommt sie bis an 0 °C heran. Die Küstenstreifen, an der Westküste bis 150 km breit, und alle vorgelagerten Inseln sind eisfrei und haben Tundrenvegetation, die nach Norden hin stark abnimmt.
Das Klima ist rund 100 km von der Küste entfernt deutlich kontinental geprägt, ähnlich wie das Klima Sibiriens oder Mittelalaskas. Ein Beispiel hierfür ist die Stadt Kangerlussuaq (Søndre Strømfjord).
In den Bohrkernen von Material unter dem mehr als 2000 Meter dicken Eis wurden DNA-Spuren von Pinien, Eiben, und Erlen, sowie von Schmetterlingen und anderen Insekten gefunden, die ein Alter zwischen 450.000 und 800.000 Jahren aufweisen. Aufgrund von Messunsicherheiten könnte es sich aber auch um etwa 120.000 Jahre alte DNA handeln. Die Forscher um Martin Sharp (Univer
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Politik
Politik
Grönland ist demokratisch verfasst. Das Parlament (Landsting) wird alle vier Jahre gewählt und wählt seinerseits den Premierminister und die Regierung (Hjemmestyre). Grönland ist durch zwei direkt gewählte Abgeordnete im dänischen Parlament vertreten.
Die grönländische Regierung und das Landsting verwalten die grönländischen Angelegenheiten. Dies geht bis in den Bereich der Gesetze und Rechtsprechung. Dänische Gesetze können vom Landsting übernommen werden. Die Landesverteidigung obliegt Dänemark, die Außenpolitik ist weitgehend von Dänemark übernommen, es gibt spezielle Aspekte grönländischer Außenpolitik, beispielsweise die Beziehungen zu anderen Inuit-Regionen oder die Nichtmitgliedschaft in der EU.
Gegenwärtig wird durch die Erschließung von Rohstoffen versucht, sich wirtschaftlich weiter von Dänemark zu lösen. Die aktuellen Regierungsparteien (Siumut und Ataqatigiit) streben eine stärkere bzw. vollständige Unabhängigkeit an.
Der politisch vorangetriebene Ausbau des Kreuzfahrt-Tourismus und das durch die Berichterstattung über den Klimawandel gestiegene
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