Geographie
Grönland reicht von 59°46' nördlicher Breite (Kap Farvel) bis 83°40' nördlicher Breite (Kaffeklubben-Insel), ist 2.650 km lang und bis 1.000 km breit. Grönlands Nordküste ist mit 710 km Abstand die dem Nordpol am nächsten gelegene größere zusammenhängende Landmasse.
Im Norden der Insel liegt der vereiste Arktische Ozean. Im Osten grenzt sie an die Grönlandsee und an die Irmingersee sowie im Westen an die Davisstraße und die Baffin Bay, alles Randmeere des Atlantiks. Im Nordwesten geht Grönland in die sehr zerklüftete und äußerst weitläufige Inselwelt der Königin-Elizabeth-Inseln über.
Grönland hat überaus große Eisvorkommen. Der bis zu 3.000 m mächtige, durchschnittlich 2.000 m starke Grönländische Eisschild bewegt sich an den Küsten zum Meer und lässt oft Eisberge von mehreren Kilometern Länge entstehen.
Lediglich etwa 341.700 km² der Fläche Grönlands sind eisfrei, das sind 15,7 % (zum Vergleich: die Fläche Deutschlands beträgt 357.093 km²). In Grönland befinden sich mit über 3.000 m die zweitgrößten Eisdicken (größte Eisdicke = 3.400 m) der Welt, nur die Antarktis weist noch größere auf (größte Eisdicke = 4.776 m). Würde das gesamte Inlandeis Grönlands schmelzen, so würde der Wasserstand weltweit um 6 bis 7 m steigen. In dem Buch Der Planet Erde — Gletscher wird zudem erwähnt, wie stark Wasser in Form von Eis auf die Erdoberfläche drückt. Es heißt darin beispielsweise: „Sollte das Grönlandeis eines Tages verschwinden, so würde sich die Insel um etwa 600 Meter heben.“ Das Inlandeis ist weniger eine Folge des heutigen Klimas, vielmehr ist es ein Überbleibsel der letzten Kaltzeit, die vor etwa 11.500 Jahren geendet hat.
Die Eisdecke Grönlands schmilzt derzeit schneller als in den Vorjahren. Seit 2004 um jährlich 240 km³. Dies ist ein Vielfaches gegenüber den Jahren zuvor.
Grönland ist ein im Süden leicht gewelltes Hochland, das an der Küste durch zahlreiche Fjorde, Buchten und Meeresstraßen gegliedert ist. Im Zentrum und im Norden besteht der Untergrund aus einem riesigen, zum Teil unter dem Meeresspiegel liegenden Becken. Grönland umsäumen an seinem Hochlandsrand sehr hohe Berge und Gebirge, die im Watkins Gebirge am Ostrand der Insel bis zu 3.694 m hoch aufragen. Höchste Erhebung ist der 3.694 m hohe Gunnbjørn Fjeld, der alternativ auch als Hvitserk bezeichnet wird.
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