Haiphong
Haiphong
Haiphong (Vietnamesisch:
Hải Phòng, Chinesisch 海防) ist die drittgrößte Stadt in Vietnam. Verwaltungstechnisch ist Haiphong eine eigenstandige politische Einheit mit ca. 1,7 Mio. Einwohnern, davon leben im eigentlichen Stadtgebiet etwa 450.000 Menschen. Haiphong besteht aus 10 Verwaltungsdistrikten.
Haiphong liegt im Delta des Roten Flusses, etwa 100 km östlich von Hanoi, der Hauptstadt des Landes. Mit dem Golf von Tongking ist Haiphong mit einem 20 Kilometer langen Kanal verbunden. Haiphong besitzt einen Überseehafen, der für den gesamten Norden Vietnams von hoher Bedeutung ist.
Geschichte
Geschichte
Seit mehreren Jahrhunderten war Haiphong eine bedeutende Hafenstadt und eines der wichtigsten Handelszentren im Norden Vietnams. Entscheidende Impulse für die Entwicklung Haiphongs zu einem Überseehafen erfolgten während der französischen Kolonialherrschaft. Über den Hafen wurde ein großer Teil der Importe (Waffen, Luxusgüter) und Exporte (Kohle, Erze, Edelhölzer) von und nach Frankreich abgewickelt.
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges, der in Asien durch die Kapitulation Japans erfolgte, kehrten französische Truppen wieder zurück nach Vietnam. 1946 wurde Haiphong von den Franzosen bombardiert, mehr als 6000 Vietnamesen sollen damals ihr Leben verloren haben.
Nach der Teilung Vietnams (Genfer Indochina-Konferenz 1954) war Haiphong der einzige bedeutende Hafen Nordvietnams. Im Vietnamkrieg wurde die Stadt von den USA schwer aus der Luft bombardiert. 1972 kam es auf Befehl von US-Präsident Richard Nixon zur Verminung des Hafens. Damit sollte der militärische Nachschub aus der Sowjetunion unterbunden und Nord-Vietnam an den Verhandlungstisch gezwungen werden. Im Vertragstext der Par
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
• Hang Kenh-Gemeindehaus (17. Jahrhundert)
• Du Hang-Pagode (17. Jahrhundert)
• Oper (Französische Kolonialzeit)
• Kolonialarchitektur (Villen, Paläste, Bahnhof)
• Historisches Museum
• Gemüse- und Fischmarkt (großes Angebot an Seafood)
• Blumenmarkt (besonders attraktiv während des Tet-Festes!)
Wirtschaft
Wirtschaft
Nach Ende des 2. Vietnamkrieges (1975) und der Wiedervereinigung (1976) zur Sozialistischen Republik Vietnam (SRV) wurde Haiphong als wichtiges Industriezentrum wieder aufgebaut. Die Hafenanlagen wurden mit Hilfe aus der Sowjetunion und der Volksrepublik China auf- und ausgebaut, die Fahrrinne vertieft. Das Verbot des Privathandels (1978) und der damit verbundene Exodus von Vietnamesen vorwiegend chinesischer Abstammung führte auch in Haiphong zu erheblichen Einbrüchen in der wirtschaftlichen Entwicklung.
Erst mit der Liberalisierungspolitik Äổi má»›i (1986) erfuhr Haiphong neue Impulse seiner Wirtschaft. Südlich der Stadt haben sich in den 1990er Jahren Produktionsbetriebe aus Süd-Korea, Taiwan und Japan etabliert, die im Rahmen von joint-ventures High-Tech-Produkte, aber auch Textilien und Schuhe für den Re-Export herstellen. Damit hat sich Haiphong von einer einseitig auf Hafen- und Schwerindustrie konzentrierten Wirtschaftsmetropole zu einem Standort exportorientierter Leichtindustrie (Textilien, Schuhe) entwickelt. Hier haben vor allem junge Frauen aus dem ländlichen Umland eine
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