Kastoria
Kastoria
Kastoria ( , bulgarisch/mazedonisch КоÑтур/
Kostur, türkisch
Kesriye, aromunisch
Kastoria) ist eine Stadt im Nordwesten Griechenlands, eine Gemeinde (Dimos Kastorias; Δήμος ΚαστοÏιάς) und Hauptstadt der gleichnamigen Präfektur in der Verwaltungsregion Westmakedonien.
Geografie
Geografie
Die Stadt liegt auf einer Halbinsel, die in den gleichnamigen See (auch als Orestiada-See, Λίμνη ΟÏεστίδος, bezeichnet) in Form einer „8“ vom Westufer des Sees hinein ragt. Die Stadt liegt vor allem am Isthmus der Halbinsel, dem sogenannten Hals (griechisch
Laimos), erstreckt sich in westsüdwestlich-ostnordöstlicher Richtung aber auch auf das hügelige im Osten gelegene Endstück der Halbinsel. Zwischen dem Stadtzentrum von Kastoria und dem Seeufer besteht bisweilen ein starkes Gefälle. Nach Westen hin an der Basis der Halbinsel steigen die nordöstlichen Ausläufer des Grammos auf. Nach Norden und Süden grenzt Kastoria unmittelbar an den See, nach Osten erheben sich Hügel auf der Halbinsel, welche diese gegen das Seeufer abschließen. Die Stadt, der See und die Halbinsel selbst sind von einer Hochebene gesäumt, in deren Mitte der Kastoria-See liegt und in dessen südlichem Teil der Oberlauf des Flusses Aliakmonas von seinen Quellgebieten nach Südosten fließt. Die Hochebene von Kastoria wird im Norden, Nordosten und Osten durch die Gebirgszüge
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Geschichte
Geschichte
Das Gebiet um Kastoria war schon in prähistorischer Zeit besiedelt. Nahe der Ortschaft Dispilio 7 km nördlich der Stadt Kastoria wurden Überreste einer neusteinzeitlichen (neolithischen) Siedlung am Ufer des Kastoria-Sees gefunden. In der Antike war Kastoria eine Siedlung in der antiken Landschaft Orestis. Im zweiten Makedonisch-Römischen Krieg (201-197 v. Chr.) ergab sich Kastoria den römischen Truppen.
Zur Zeit des Römischen Reiches bestand an Stelle des heutigen Kastoria die Siedlung
Celetrum. Mit der Reichsteilung des Römischen Reiches fällt Kastoria (Celetrum) 395 n. Chr. unter die Kontrolle Byzantinischen Reiches. Im weiteren Verlauf der Geschichte bis 550 n. Chr. war Kastoria unter dem Namen
Diolektianopolis bekannt. Der byzantinische Kaiser Justinian versieht die Stadt im Jahr 550 n. Chr. mit einer Festungsanlage und benennt sie in Iustianianopolis um.
Der bulgarische Zar Samuil erobert Kastoria 990 für das erste bulgarische Reich, dessen Hauptstadt das weiter nördlich gelegene Ohrid ist. 1018 gelingt
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Volkskundemuseum, Byzantinisches Museum, Ikonenmuseum, Kastoris oder auch Orestias-See (620 m über NN, 28,7 km², Tiefe 7-15 m)
Eine Reihe von Bürgerhäusern mazedonischer Pelzhändler dokumentiert den Wohlstand dieses Berufstandes.
In der Stadt gibt es rund 70, zumeist kleine und doch sehenswerte, Kirchen sowie ein ehemaliges Kloster. Einige hiervon werden als Kunstdenkmäler eingestuft, so beispielsweise die Kirche Agii Anagyri oder die Kirche Agios Nikolaos tou Kasnitsi.
Wirtschaft
Wirtschaft
Aus Ursprüngen in etwa dem 14./15. Jahrhundert hat sich Kastoria und die nahegelegene Provinzgemeinde Siatista zu einem Zentrum des Pelzhandels und des Kürschnerhandwerks entwickelt. Bis heute ist die Stadt ein Mittelpunkt der Pelzresteverwertung und Pelzverarbeitung Europas und ein Hauptort der Pelz- und Lederwirtschaft. 1939 wurde die Einfuhr von Pelzstücken ausdrücklich den beiden Orten vorbehalten. 1951 wurde diese Alleinstellung durch ein Gesetz bestätigt, das die Einfuhr und Verarbeitung von Pelzstücken für Kastoria und Siatista zollfrei stellte; für das restliche Griechenland bestand dagegen ein Einfuhrsteuersatz von 25 Prozent. 1978, etwa zum Ende der Hauptzeit des damaligen Pelzbooms, schätzte man die Zahl der Pelzbetriebe in Kastoria auf über 2500 (von etwa 3400 registrierten Gewerbebetrieben) mit etwa 10.000 Beschäftigten. Pouliopoulos schreibt im gleichen Jahr in seiner Untersuchung,
die Exportgüter Kastorias sind ausschließlich Pelzwaren. - Die Pelzstückeproduktion (Bodies aus Fellresten) schätzt die Handelskammer von Kastoria, macht mehr als 70 % der Weltproduktion aus. Dieser W
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