Wirtschaft
Aus Ursprüngen in etwa dem 14./15. Jahrhundert hat sich Kastoria und die nahegelegene Provinzgemeinde Siatista zu einem Zentrum des Pelzhandels und des Kürschnerhandwerks entwickelt. Bis heute ist die Stadt ein Mittelpunkt der Pelzresteverwertung und Pelzverarbeitung Europas und ein Hauptort der Pelz- und Lederwirtschaft. 1939 wurde die Einfuhr von Pelzstücken ausdrücklich den beiden Orten vorbehalten. 1951 wurde diese Alleinstellung durch ein Gesetz bestätigt, das die Einfuhr und Verarbeitung von Pelzstücken für Kastoria und Siatista zollfrei stellte; für das restliche Griechenland bestand dagegen ein Einfuhrsteuersatz von 25 Prozent. 1978, etwa zum Ende der Hauptzeit des damaligen Pelzbooms, schätzte man die Zahl der Pelzbetriebe in Kastoria auf über 2500 (von etwa 3400 registrierten Gewerbebetrieben) mit etwa 10.000 Beschäftigten. Pouliopoulos schreibt im gleichen Jahr in seiner Untersuchung, die Exportgüter Kastorias sind ausschließlich Pelzwaren. - Die Pelzstückeproduktion (Bodies aus Fellresten) schätzt die Handelskammer von Kastoria, macht mehr als 70 % der Weltproduktion aus. Dieser Wirtschaftszweig ist noch heute auf internationalen Märkten erfolgreich, auch sind griechische Pelzkaufleute und Konfektionäre auf der ganzen Welt ansässig und pflegen die Verbindungen in ihre Heimat, wenngleich auch griechische Unternehmer die Produktion zunehmend nach Billiglohnländern, vor allem China, verlagern. Eine internationale Pelzmesse gehört zu den wichtigsten europäischen Veranstaltungen dieses Wirtschaftszweiges.
Weitere Wirtschaftsfaktoren sind u. a. der Handel und die Verarbeitung einheimischer Produkte, insbesondere Weizen, Äpfel, Wein und Fisch.
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