Lüttich
Lüttich
Lüttich (französisch amtlich
Liège, bis 1949
Liége, wallonisch
Lîdje, niederländisch
Luik) ist das kulturelle Zentrum der Wallonischen Region Belgiens, Hauptstadt der gleichnamigen Provinz und des Bistums Lüttich. Als Stadt mit 187.086 Einwohnern (2006) liegt Lüttich am Zusammenfluss von Ourthe und Maas nahe den Städten Maastricht in den Niederlanden und Aachen in Deutschland. Das Lütticher Becken zählt mit Vorstädten ungefähr 600.000 Einwohner. Das Bevökerungswachstum der Stadt entspricht mit 0,5% pro Jahr in etwa dem belgischen Durchschnitt (0,6%).
In Lüttich befinden sich neben einer Universität
(Université de Liège) verschiedene weitere Hochschulen, ein katholischer Bischofssitz, ein Theater, eine Oper
(Opéra royal de Wallonie) sowie andere kulturelle Einrichtungen.
Geschichte
Geschichte
Der Name zur Zeit der Römer war „Leodicum“ bzw. „Vicus Leodicus“. 717 entwickelte sich die Stadt als Bischofssitz und war im Mittelalter ein bedeutendes politisches und kulturelles Zentrum.
Die Herrscher (siehe Liste) des Fürstbistums Lüttich entstammten meist dem deutschen Hochadel (Deutschritterorden). Lüttich hatte das größte Domkapitel im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation.
Im Jahr 1789 kam es teilweise in Verbindung mit der Französischen Revolution zur Lütticher Revolution. Diese richtete sich gegen die absolutistische Herrschaftsweise des Fürstbischofs Konstantin-Franz von Hoensbroeck. Sie wurde Anfang 1791 von Truppen im Auftrag des Heiligen Römischen Reiches niedergeschlagen.
Während der Französischen Revolution wurde die dem Heiligen Lambertus, dem ersten Bischof von Lüttich, geweihte Kathedrale geplündert und niedergebrannt. (Zeitgenössische Stiche siehe Commons)
Von 1888 bis 1892 erfolgt der Ausbau Lüttichs zur Festung. Sowohl im Ersten Weltkrieg als auch im Zweiten Weltkrieg war Lüttich hart umkämpft.
Geschichte
Geschichte
Cointe war einst Jagdtrevier der Fürstbischöfe von Lüttich und findet sein erste Erwähnung mit der Kapelle Saint-Maur, die 1673 errichtet wurde. Von den Merowingern bis Ende des 19. Jahrhunderts wurde auf den gut exponierten Lagen über dem Val St. Benoit Weinbau berieben. Kohlebergbau war eine weitere Aktivität, deren Stollen über den gesamten Hügel von Cointe verteilt waren und die bei Einstürzen oder Baurbeiten wiederentdeckt werden. Seine Aufwertung erfuhr die Gegend mit der Weltausstellung 1905, anlässlich derer 19 ha. des heutigen Viertels dem Austellungsgände angegliedert waren und insbesondere den gärtnerischen und sportlichen Aktivitäten dienten. Vor der Eingliederung in die Kommune Lüttich 1977, gehörte Cointe zur benachbarten Gemeinde Ougrée.
Kultur
Kultur
Als kulturell bedeutende Stadt in der Großregion nimmt Lüttich am Programm des Europäischen Kulturhauptstadtjahres 2007 teil.
Lage
Lage
Cointe liegt im Südwesten der Stadt und westlich des Bahnhofs "Liège Guillemins" auf einer Anhöhe, die von der Stadtautobahn E25 im "Tunel de la Cointe" durchquert wird. Der Tunnel mit einer Länge von 1639m wurde im Jahr 2000 fertiggestellt und vrläuft bis zu 60m tief unter der bebauten Fläche.
Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
•Bahnhof Lüttich-Guillemins
•Die romanischen Kirchen Saint-Barthélemy und Saint-Denis
•Kathedrale Saint-Paul (gotisch) mit angegliedertem Museum des Kirchenschatzes
•Die gotische Kirche Saint-Martin.
•Das fürstbischöfliche Palais (heute Provinzialpalast und Gericht)
•Das Rathaus aus den Jahren 1714–1718 im Stil des Barocks
•Der Rathausplatz
•Der Place Saint-Lambert
•Das Curtiushaus (Museum) aus dem Anfang des 17. Jahrhunderts
•Universitätsgebäude
•Das Aquarium
•Museum des öffentlichen Transportwesens (Verkehrsmuseum)
•Zahlreiche Museen
•Zahlreiche Prunkbauten aus dem 18. Jahrhundert
•Der jeden Sonntag stattfindende Markt, der sich über mehrere Kilometer entlang des linken Maaskaies erstreckt
(Marché de la Batte)
Wirtschaft
Wirtschaft
Lüttich ist eine Wiege der kontinentaleuropäischen Kohle- und Stahlindustrie. Bereits 1720 hatte die erste Dampfmaschine auf dem europäischen Festland in einer Kohlemine nahe Lüttich ihren Betrieb aufgenommen. Von hier aus breitete sich die Industrialisierung über den gesamten Kontinent aus.
Die Folge waren starke Immigrationsströme aus Flandern, Italien und Nordafrika, was sich auch im heutigen Straßenbild noch widerspiegelt. Insbesondere hatte das Stahlunternehmen Cockerill-Sambre seinen Stammsitz nahe Lüttich.
Mit dem Zusammenbruch des Kohlebergbaus und der anschließenden Stahlkrise im Lütticher Becken geriet die Region in große finanzielle Schwierigkeiten und sah sich mit einer hartnäckig hohen Arbeitslosigkeit konfrontiert. So musste unter anderem der Plan zum Bau einer U-Bahn in den Siebziger Jahren aufgegeben werden.
Seit dem 16. Jahrhundert werden in Lüttich Waffen produziert, bis zum heutigen Tag in dem Unternehmen Fabrique Nationale d'Armes de Guerre. Zu den zahlreichen weiteren Industriebetrieben in Lüttich gehört auch die Großbrauerei PiedbÅ“uf, die Teil
...mehr
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