Moudon
Moudon
Moudon ist eine politische Gemeinde des Distrikts Broye-Vully des Kantons Waadt in der Schweiz. Zu römischer Zeit hiess der Ort
Minnodunum. Der frühere deutsche Name
Milden wird heute nicht mehr verwendet. Die Gemeinde mit einer historischen Altstadt liegt im mittleren Broyetal.
Geographie
Geographie
Moudon liegt auf , 19.5 km südwestlich des Bezirkhauptortes Payerne (Luftlinie). Die historische Stadt erstreckt sich im mittleren Broyetal, beidseits der Broye, im Bereich der Mündung des Flüsschens
Mérine, umgeben von den Höhen des Molassehügellandes im östlichen Waadtländer Mittelland.
Die Fläche des 15.7 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des mittleren Broyetals und des angrenzenden Hügellandes. Der östliche Teil des Gebietes wird vom Broyetal eingenommen, das von Südwesten nach Nordosten ausgerichtet ist und im Bereich von Moudon einen flachen Talboden von 500 bis 1000 m Breite aufweist. Östlich des Tales umfasst der Gemeindeboden den bewaldeten Steilhang (
Chalet à Canon), der durch verschiedene kleine Erosionstälchen untergliedert ist. Nach Norden erstreckt sich das Gebiet bis zum Bach
Riau Gresin und auf das Hochplateau von Bussy-sur-Moudon. Im westlichen Teil reicht die Gemeindefläche über den angrenzenden Höhenzug in das Quellgebiet der
Cerjaule mit den ausgedehnten Wäldern
Forêt Derrière und
Bois de la Cerja ...mehr
Geschichte
Geschichte
Die Anfänge von Moudon gehen wahrscheinlich auf die Kelten zurück, die hier ein Refugium gründeten, das sie
Minnodunos nannten. Dieser Ortsname bezeichnet einen der Gottheit Minnos geweihten Hügel. Während der Römerzeit war Moudon ein Etappenort an der wichtigen Heerstrasse von Aventicum (Avenches) durch das Broyetal und entlang dem Ostufer des Genfersees via Octodurum (Martigny) auf den Pass des Grossen Sankt Bernhard. Moudon ist in mehreren römischen Strassenverzeichnissen als
Vicus Minnodunum genannt; der ehemals keltische Name wurde also latinisiert. Allerdings sind archäologisch aus der Römerzeit nur ganz wenige Spuren bekannt.
Die erste urkundliche Erwähnung der Neuzeit erfolgte 1156 unter dem Namen
Castrum Milduni. Später erschienen zahlreiche weitere Bezeichnungen, nämlich
Meldon (1160),
Meldunum und
Mildunum (1167),
Meldun (1177),
Melduns (1228) sowie
Modon,
Moldon und
Myldunum. Aus den früheren Ortsbezeichnungen entwickelte sich der deutsche Name
Milden, der mittlerweile allerdings in Vergessenheit
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Moudon besitzt ein gut erhaltenes historisches Stadtbild. Die mittelalterliche Altstadt ist in zwei Teile gegliedert: die ursprüngliche Oberstadt, genannt
Le Bourg, auf dem Hügel zwischen Broye und Mérine und die im Lauf des 13. Jahrhunderts entstandene Unterstadt an der Broye, am Ostfuss des Hügels gelegen. Von der ehemaligen Stadtbefestigung ist einzig der Broye-Turm erhalten, ein mächtiges, möglicherweise von den Zähringern erstelltes Turmbauwerk (12. Jahrhundert) zwischen der Unter- und der Oberstadt. Die Stadtmauern und das ehemalige Residenzschloss existieren nicht mehr.
An der Südostecke der Unterstadt steht die reformierte Kirche Saint-Etienne, deren Bau im 13. Jahrhundert begonnen wurde. Sie ist ein bedeutender dreischiffiger Bau der Westschweizer Früh- und Hochgotik; die Nordkapelle stammen aus dem 15. und 16. Jahrhundert. Im Innern sind Wand- und Glasmalereien aus dem 13. bis 17. Jahrhundert erhalten; daneben gehören auch eine Steinkanzel von 1695 und ein reich geschnitztes Chorgestühl (um 1500) zur Innenausstattung. Der Glockenturm war ursprünglich Teil der Stad
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Wirtschaft
Wirtschaft
Bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts war Moudon ein vorwiegend agrarisch geprägtes Städtchen und auf die Verarbeitung der landwirtschaftlichen Produkte aus dem Umland ausgerichtet. Mit dem Bau der Eisenbahn von Murten nach Palézieux erfolgte eine allmähliche Industrialisierung. Mit der Gründung einer Käsehandlung im Jahr 1899 wurde Moudon ein Zentrum des Käsehandels. Der rasche wirtschaftliche Aufschwung erfolgte aber erst Mitte des 20. Jahrhunderts mit der Gründung verschiedener bedeutender Unternehmen, nämlich der Fonderies Gisling SA (1951; Giesserei), der Fabrique de boîtes de montres SA (1956; Uhrengehäuse) und der Cartonneries et papeteries de Moudon SA (1956).
In den letzten Jahrzehnten hat sich Moudon immer mehr zu einem Dienstleistungszentrum entwickelt. Im Jahr 2001 waren noch 3 % der Erwerbstätigen im primären Sektor beschäftigt, während der industrielle Sektor 33 % und der Dienstleistungssektor 64 % der Erwerbstätigen auf sich vereinigen konnten.
Dank des relativ grossen Umlandes haben die Landwirtschaft mit Ackerbau und Viehzucht sowie die Forstwirts
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