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Schweiz

Hauptstadt
Bern
 
Fläche
41.285 km²
 
Bevölkerung
7.264.000
 
pro km²
176 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
12.04.2025
13:58
 
 
+
»
 

Geschichte

Die Anfänge von Moudon gehen wahrscheinlich auf die Kelten zurück, die hier ein Refugium gründeten, das sie Minnodunos nannten. Dieser Ortsname bezeichnet einen der Gottheit Minnos geweihten Hügel. Während der Römerzeit war Moudon ein Etappenort an der wichtigen Heerstrasse von Aventicum (Avenches) durch das Broyetal und entlang dem Ostufer des Genfersees via Octodurum (Martigny) auf den Pass des Grossen Sankt Bernhard. Moudon ist in mehreren römischen Strassenverzeichnissen als Vicus Minnodunum genannt; der ehemals keltische Name wurde also latinisiert. Allerdings sind archäologisch aus der Römerzeit nur ganz wenige Spuren bekannt.

Die erste urkundliche Erwähnung der Neuzeit erfolgte 1156 unter dem Namen Castrum Milduni. Später erschienen zahlreiche weitere Bezeichnungen, nämlich Meldon (1160), Meldunum und Mildunum (1167), Meldun (1177), Melduns (1228) sowie Modon, Moldon und Myldunum. Aus den früheren Ortsbezeichnungen entwickelte sich der deutsche Name Milden, der mittlerweile allerdings in Vergessenheit geraten ist.

Über die Gründungszeit des mittelalterlichen Städtchens Moudon ist nur wenig bekannt. Das Gebiet um Moudon kam 1011 vom damaligen König von Hochburgund an den Bischof von Lausanne. Wahrscheinlich wurde von den Grafen von Genf um 1130 an der Stelle des heutigen Bourg auf dem Vorsprung zwischen der Broye und ihres Seitenbachs Mérine die befestigte Siedlung gegründet. Andere Quellen sprechen von einer zähringischen Neugründung um 1190. Moudon geriet aber im ersten Viertel des 13. Jahrhunderts in den Einflussbereich der Savoyer. Das Städtchen wurde zu einem wichtigen Stützpunkt der Savoyer im Waadtland. Um 1260 unter Peter von Savoyen wurde es Residenz des savoyischen Vogtes in der Waadt. Damit stieg die Bedeutung von Moudon rasch an. Das Stadtgebiet expandierte und wurde mit neuen Mauern umgeben. 1285 wurde Moudon mit Stadtrechten ausgestattet. Besonders im 14. und 15. Jahrhundert erlebte die Stadt eine Blütezeit als administratives Zentrum und Tagungsort der waadtländischen Stände.

Mit der Eroberung des Waadtlandes durch Bern im Jahr 1536 gelangte Moudon unter Berner Herrschaft. Die Reformation wurde eingeführt. Die Stadt wurde zum Mittelpunkt der Landvogtei Moudon. Diese umfasste annähernd das Gebiet des heutigen Bezirks Moudon, daneben aber auch die südlichen Teile des Bezirks Payerne, der im Einzugsgebiet der Bressonne gelegene Teil des Bezirks Oron und als Exklaven die beiden Gemeinden Daillens und Bettens.

Der erste Vogt von Moudon, Hans Frisching, hatte seinen Sitz in der Stadt Moudon. Wolfgang von Erlach, sein Nachfolger, verlegte seinen Hauptsitz 1542 in das Schloss von Lucens, das er als wesentlich einfacher zu verteidigen ansah als den Vogteisitz in Moudon. Alle weiteren Vögte der Berner Vogtei Moudon residierten danach in Lucens, weswegen Moudon seinen Rang als Verwaltungszentrum des mittleren Broyetals verlor.

Nach dem Zusammenbruch des Ancien régime gehörte Moudon von 1798 bis 1803 während der Helvetik zum Kanton Léman, der anschliessend mit der Inkraftsetzung der Mediationsverfassung im Kanton Waadt aufging. 1798 wurde die Stadt Hauptort des gleichnamigen Bezirks und erlangte damit seine Stellung als administratives Zentrum von Lucens zurück. Mit der verbesserten Verkehrsanbindung durch den Bau der Eisenbahn (1876) entwickelte sich Moudon allmählich zu einem Industriestandort.

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