Wirtschaft
Bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts war Moudon ein vorwiegend agrarisch geprägtes Städtchen und auf die Verarbeitung der landwirtschaftlichen Produkte aus dem Umland ausgerichtet. Mit dem Bau der Eisenbahn von Murten nach Palézieux erfolgte eine allmähliche Industrialisierung. Mit der Gründung einer Käsehandlung im Jahr 1899 wurde Moudon ein Zentrum des Käsehandels. Der rasche wirtschaftliche Aufschwung erfolgte aber erst Mitte des 20. Jahrhunderts mit der Gründung verschiedener bedeutender Unternehmen, nämlich der Fonderies Gisling SA (1951; Giesserei), der Fabrique de boîtes de montres SA (1956; Uhrengehäuse) und der Cartonneries et papeteries de Moudon SA (1956).
In den letzten Jahrzehnten hat sich Moudon immer mehr zu einem Dienstleistungszentrum entwickelt. Im Jahr 2001 waren noch 3 % der Erwerbstätigen im primären Sektor beschäftigt, während der industrielle Sektor 33 % und der Dienstleistungssektor 64 % der Erwerbstätigen auf sich vereinigen konnten.
Dank des relativ grossen Umlandes haben die Landwirtschaft mit Ackerbau und Viehzucht sowie die Forstwirtschaft heute noch eine geringe Bedeutung in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung. Entlang der Bahnlinie und vor allem südlich der Stadt haben sich seit den 1950er Jahren grössere Gewerbe- und Industriezonen entwickelt. Wichtige Unternehmen sind heute noch die Giesserei Gisling SA sowie verschiedene Betriebe in den Branchen Maschinenbau, Mechanik, Verpackungen, Galvanotechnik, Edelsteinschleiferei und im Bau- und Transportgewerbe. Insgesamt haben sich rund 180 kleinere und mittlere Unternehmen in Moudon niedergelassen.
Moudon ist ein regionales Zentrum des Waadtländer Mittellandes nordöstlich des Hochplateaus des Jorat mit einem relativ grossen aber verhältnismässig dünn besiedelten Einzugsgebiet. Es ist Standort der Bezirksverwaltung, besitzt Banken und Versicherungen, ein Regionalspital und zahlreiche weitere Dienstleistungsunternehmen. Südwestlich der Stadt befindet sich ein Militärspital, das in Friendenszeiten als Kaserne dient. Hier werden die Sanitätstruppen der Schweizer Armee ausgebildet.
Die grösseren Wohngebiete von Moudon erstrecken sich östlich und südlich der Altstadt. Am sonnenexponierten Südhang nördlich der Stadt sind in den letzten Jahrzehnten zahlreiche Einfamilienhäuser entstanden.
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