Mouthe
Mouthe
Mouthe ist eine Gemeinde im französischen Département Doubs in der Region Franche-Comté. Es ist Hauptort des Kantons Mouthe im Arrondissement Pontarlier.
Geographie
Geographie
Mouthe liegt auf 933 m ü. M., etwa 25 km südwestlich der Stadt Pontarlier (Luftlinie). Das Dorf erstreckt sich im Jura, in der Längsmulde des Val de Mouthe beidseits des Doubs, nahe seiner Quelle, am nördlichen Talhang, zwischen den Höhen der Haute Joux im Nordwesten und des Risoux im Südosten, nahe der Grenze zur Schweiz.
Die Fläche des 38.73 km² großen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des französischen Juras. Die Landschaft ist geprägt durch parallel verlaufende Geländekämme und Längsmulden, die gemäß der Streichrichtung des Faltenjuras in dieser Region in Richtung Südwest-Nordost orientiert sind. Der zentrale Teil des Gebietes wird von der rund 1.5 km breiten Längsmulde des Val de Mouthe eingenommen, die in geologisch-tektonischer Hinsicht eine Synklinale bildet. Südöstlich von Mouthe, am Fuß der Risoux-Antiklinale, entspringt der Doubs mit einer Karstquelle und fließt zunächst westwärts, um bei Mouthe den
Cébriot aufzunehmen, der den südwestlichen Abschnitt des Val de Mouthe entwässert. Das breite Becken weist geschützte Moorgebiete auf. Beim Dorf änder
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Geschichte
Geschichte
Der Ursprung von Mouthe geht auf das Jahr 1077 zurück, als Simon von Crépy, Graf von Valois, sich hier niederließ und eine Einsiedelei gründete. Im 12. Jahrhundert wurde die Einsiedelei in ein Priorat umgewandelt, das der Abtei Saint-Claude unterstand. Die Mönche machten die Gegend urbar und legten den Grundstein für die Besiedlung. Der Ortsname leitet sich vom altfranzösischen Wort
mothe (
Anhöhe, oftmals eine befestigte Anhöhe) her. Im Lauf der Zeit wandelte sich der Ortsname über
Muthua,
Mutua und
Mote (1356) zu Mouthe (seit 1485).
Seit dem Mittelalter bildete Mouthe eine Herrschaft, die neun Dörfer umfasste: Mouthe, Sarrageois, Gellin, Boujeons, Rondefontaine, Les Pontets, Reculfoz, Le Crouzet und Petite-Chaux. Im Jahr 1639 fielen Truppen des Herzogs Bernhard von Sachsen-Weimar nach Mouthe ein und zerstörten das Dorf. Viele Bewohner wanderten daraufhin in das benachbarte schweizerische Vallée de Joux aus. Zusammen mit der Franche-Comté gelangte das Dorf mit dem Frieden von Nimwegen 1678 an Frankreich. Im 19. Jahrhundert war Mouthe ein regionales
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Klima
Klima
Das Klima von Mouthe ist wie in den übrigen Teilen des Hochjuras rau mit kalten Wintern und relativ kühlen Sommern. Mouthe selbst gilt als das kälteste Dorf Frankreichs, weil sich im Winter im geschlossenen Talbecken oftmals ein Kaltluftsee bildet und Temperaturen von –30°C keine Seltenheit sind. Mit –41,0 °C wurde am 17. Januar 1985 in Mouthe die tiefste je in Frankreich gemessene Temperatur registriert. Das Dorf wird deshalb auch
La petite Sibérie (das kleine Sibirien) genannt.
Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Die Pfarrkirche von Mouthe wurde von 1733 bis 1742 im klassizistischen Stil erbaut. Die dreischiffige Kirche besitzt eine reiche Innenausstattung, darunter Chorgestühl aus dem 16. Jahrhundert, eine Kanzel aus dem 18. Jahrhundert und eine Statue des heiligen Simon von Crépy (1434). Im Ortszentrum befindet sich die Mairie (Gemeindeverwaltung) in einem schlossähnlichen Bau von 1849 mit vier Ecktürmen. Zu den Natursehenswürdigkeiten der Region zählt die Karstquelle des Doubs.
Mit 957 Einwohnern (2005) gehört Mouthe zu den kleineren Gemeinden des Département Doubs. Nachdem die Einwohnerzahl im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts deutlich abgenommen hatte, pendelte die Bevölkerungszahl in der ersten Hälfte stets im Bereich von rund 730 Personen. Seit Beginn der 1970er Jahre wurde wieder ein Bevölkerungswachstum verzeichnet.
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