St. Ulrich in Gröden
St. Ulrich in Gröden
St. Ulrich in Gröden (ital:
Ortisei, lad.:
Urtijëi) ist eine Marktgemeinde und Hauptort des Grödnertals in Südtirol. Das Gemeindegebiet liegt am rechten Ufer des Grödnerbaches und breitet sich an dem zum Raschötzer Höhenrücken ansteigenden welligen Berghang aus.
Geographisch, urbanistisch und kirchlich gehört Überwasser, die Fraktion der Gemeinde Kastelruth, am linken Ufer des Grödnerbaches, zu St. Ulrich.
Der "ladinische" (grödnerische) Name
Urtijëi sowie der italienische "Ortisei" geht auf einen Meierhof im Siedlungszentrum namens
Ortiseyt zurück der seit dem 13. Jahrhundert urkundlich belegt ist. Der Hof erscheint in späteren Urkunden unter dem Namen "Mauriz" und ist heute eines der wohl renommiertesten Hotels (Hotel Adler) im Tal. Die deutsche Bezeichnung St. Ulrich geht hingegen auf die katholische Pfarrei des Ortes zurück, die dem Hl. Ulrich geweiht ist.
Amtssprachen auf Gemeinde- und Talebene sind Ladinisch (Grödnerisch), Deutsch und Italienisch. Die große Mehrheit der Bewohner St. Ulrichs hat sich bei
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Geschichte
Geschichte
Seit dem 17. Jahrhundert ist in St. Ulrich ein Großteil der Bevölkerung im Bereich der Holzschnitzerei, der sakralen Bildhauerei, des Altarbaus und der Holzspielzeugindustrie tätig. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde St. Ulrich zuerst von den Bergsteigern wie Paul Grohmann entdeckt. Dem Wintersport gab Emil Terschak, der von 1893-1900 im Ort wohnte, den Aufschwung.
Hauptwirtschaftszweig,aber erst seit einigen Jahren, ist der Tourismus (5.900 Gästebetten mit ca. 640.000 Nächtigungen pro Jahr), sowohl wegen der landschaftlichen Schönheit als auch der ausgezeichneten Infrastruktur. Bekannt ist auch das Grödner Kunsthandwerk, insbesondere die Holzschnitzereien.
Bis 1960 war der Ort durch die Grödnerbahn mit Klausen verbunden.
Die Grödnerbahn wurde von Kriegsgefangenen im ersten Weltkrieg gebaut.
1970 war St. Ulrich Austragungsort der alpinen Ski-Weltmeisterschaften.
Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
• die St. Jakobskirche, die der Überlieferung nach älteste Kirche des Tales mit einem schönen Freskenzyklus und einem barocken Hauptaltar mit Statuen der Künstlerfamilie Vinazer.
• die Pfarrkirche des Hl.Ulrich des Joseph Abenthung (Baujahre 1792-1796). Es finden sich hier sowohl Elemente aus Renaissance und Barock, als auch klassizistische Stilelemente (Nach Atz-Schatz ist der Baustil der Kirche der "gewöhnlich neuitalienische um 1800"). Die Kirche ist ausgestattet mit Werken des Johann Dominik Mahlknecht, Josef Moroder Lusenberg, Rudolf Moroder Lenert, Ludwig Moroder, Ferdinand Demetz, Johann Baptist Moroder, Anton Pitscheider, Vigil Dorigo, Anton Insam, Josef Mersa, Jakob Crepaz-Maidl und Vinzenz Peristi u.v.a. Die Fresken im Hauptschiff sind Werke der tiroler Maler Franz Xaver Kirchebner und dessen Bruder Josef.
• die Antoniuskirche mit zwei Bischöfen des Johann Vinazer, dem Hl. Franziskus des Ludwig Moroder, dem Hl. Antonius des Paul Moroder, der Dreifaltigkeit des Vinzenz Moroder und zwei Altarbildern des Josef Moroder Lusenberg und des Schweizer Ma
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