Unterkulm
Unterkulm
Unterkulm ist eine Einwohnergemeinde und Hauptort des Bezirks Kulm im Schweizer Kanton Aargau. Sie liegt im mittleren Wynental.
Geographie
Geographie
Das Dorf ist eine Streusiedlung, die den flachen Talboden bedeckt und deren Bebauung locker mit jener von Oberkulm zusammengewachsen sind. Beim Dorfzentrum zweigen zwei kurze Seitentäler vom Haupttal ab. Im Osten erstreckt sich das Pfaffental bis hinauf zum Weiler Steineberg und den Ausläufern des Hohen Felsens, der natürlichen Grenze zum Seetal. Im Westen erstreckt das Böhlertal bis zum 617 Meter hohen Böölerpass, über den man ins Suhrental gelangt. Der Pass liegt zwischen dem Tornig und der Hochwacht . Nördlich der Hochwacht befindet sich eine lang gestreckt Hochebene mit dem Weiler Wannenhof .
Die Wyna fliesst grösstenteils auf der Westseite des Tales und durchquert nördlich des Dorfzentrums eine knapp zweihundert Meter breite Engstelle. Das Gemeindegebiet reicht ganz im Nordosten bis an den Dorfrand von Teufenthal. Dort zweigt in Richtung Westen das rund ein Kilometer lange Zinsental ab, in dem sich der gleichnamige Weiler befindet.
Die Fläche des Gemeindegebiets beträgt 888 Hektaren, davon sind 350 Hektaren bewaldet und 107 Hektaren überbaut. Der höchste Punkt befindet si
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Geschichte
Geschichte
Besiedelt war die Gegend bereits während der Jungsteinzeit vor 5000 bis 3800 Jahren. 1756 stiess man auf Mauerreste eines ausgedehnten römischen Gutshofs, der vom 1. bis zum 4. Jahrhundert existierte; an den Ausgrabungen beteiligte sich auch Albrecht von Haller. Aus der
villa columbaria (Taubenfarm) entwickelte sich der Ortsname Kulm. Die erste urkundliche Erwähnung von
Chulenbare erfolgte im Jahr 1045 in einem Schutzbrief, den Kaiser Heinrich III. dem Chorherrenstift in Beromünster ausstellte. 1306 wurde "Nideren Kulme" erstmals explizit unterschieden. Während des Mittelalters lag das Dorf im Herrschaftsbereich der Grafen von Lenzburg, ab 1173 in jenem der Grafen von Kyburg. Nachdem diese ausgestorben waren, wurden die Habsburger im Jahr 1264 die neuen Landesherren.
1415 eroberten die Eidgenossen den Aargau; Unterkulm gehörte nun zum Untertanengebiet der Stadt Bern, dem so genannten Berner Aargau und bildete einen Teil des Gerichtsbezirks Kulm im Amt Lenzburg. Die Reformation wurde 1528 eingeführt. Die drei Steckhöfe Wannental, Zinsental und Kabishof verloren 1751 ihre Autonomie u
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Die Kirche von Unterkulm ist spätestens im 12. Jahrhundert entstanden. Aus dieser Zeit sind die im romanischen Stil errichteten unteren zwei Stockwerke des Kirchturms erhalten geblieben. Der quadratische Chor wurde um 1400 errichtet, das Kirchenschiff um 1500. An der westlichen Aussenmauer des Turms befindet sich eine Grabplatte für Hugo von Hallwyl (†1587), dem Schlossherrn der Trostburg.
Wirtschaft
Wirtschaft
In Unterkulm gibt es rund 1200 Arbeitsplätze, davon 10 % in der Landwirtschaft, 54 % in der Industrie und 36 % im Dienstleistungsbereich. Das mit Abstand wichtigste Unternehmen ist die KWC AG, die grösste Armaturenfabrik der Schweiz. Ebenfalls von Bedeutung sind die Herstellung von Schulmöbeln sowie das Transportgewerbe. Zahlreiche Erwerbstätige sind Wegpendler und arbeiten in der Region Reinach oder in der Umgebung von Aarau.
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