Sehenswürdigkeiten
In Bijapur finden sich zahlreiche herausragende Beispiele islamischer Architektur aus der Zeit der Adil-Shahi-Dynastie. Dessen ungeachtet, ist der Fremdenverkehr bisher eher schwach ausgeprägt. Die Gründe dafür dürften wohl in der eher schlechten Eisenbahnanbindung und der unterentwickelten touristischen Infrastruktur liegen.
Gol Gumbaz
Das Gol Gumbaz zählt zu den bekanntesten und schönsten Bauwerken Indiens. Der gewaltige Kuppelbau – seine Kuppel war zum Erbauungszeitpunkt mit einem Durchmesser von 37 Metern nach der des Pantheons und des Petersdoms in Rom als drittgrößte der Welt – wurde 1659 als Grabmal für den zwei Jahre zuvor verstorbenen Sultan Mohammed Adil Shah erbaut. Gestützt wird die 51 Meter hohe Kuppel von einem recht schlichten, aber in seinen Ausmaßen beeindruckenden, quadratischen Bau, der wiederum an jeder Ecke von einem siebenstöckigen Eckturm begrenzt wird.
Auf einem Podest in der Mitte der riesigen Halle stehen die Sarkophage des Sultans und einiger Familienmitglieder. Die eigentlichen Gräber befinden sich aber in einer unterirdischen Grabkammer. Unter der Kuppel verläuft die sogenannte „Flüstergalerie“, in der ein mehrfaches Echo zu hören ist.
Ibrahim Rauza
Das etwas außerhalb der ummauerten Altstadt gelegene Bauwerk ist das Grabmal von Ibrahim Adil Shah II. (reg. 1580-1627), dessen Frau und einiger weiterer Angehöriger. Wesentlich kleiner als das Gol Gumbaz, besticht es weniger durch seine Ausmaße als vielmehr durch die feinen Verzierungen und eleganten Minarette.
Freitagsmoschee (Jama Masjid)
Ali Adil Shah I. (reg. 1558-1580) ließ diese wohlproportionierte, allerdings nie vollendete Moschee errichten. Unter Aurangzeb wurde sie zwar erweitert, doch bis heute fehlen zwei Minarette. Dennoch zählt sie mit ihrer herrlichen Kuppel und den anmutigen Formen zu den Höhepunkten der Architektur in Bijapur. 2250 Gläubige finden Platz in ihr.
Zitadelle
Die Zitadelle von Bijapur ist heute zu großen Teilen verfallen. Einige interessante Bauwerke sind aber erhalten geblieben, darunter der 1561 erbaute Sultanspalast Gagan Mahal. Der ältere Palastbau Sat Manzil ist dagegen nur noch eine Ruine. Ihm gegenüber hat sich ein zierlicher, von Gärten umgebener Wasserpavillon erhalten. Außerdem erheben sich innerhalb der Zitadelle zwei kleinere Moscheen. Die ältere Karimuddin-Moschee stammt wahrscheinlich schon aus dem frühen 14. Jahrhundert.
Asar Mahal
In unmittelbarer Nähe der Zitadelle steht der Asar Mahal, 1646 als Gerichtshof erbaut. Dort wurden vorübergehend zwei Barthaare des Propheten Mohammed aufbewahrt. Sehenswert sind die Fresken im Inneren, das für Frauen nicht zugänglich ist.
Malik-e-Maidan
An der Westseite der Stadtmauer steht die gewaltige Kanone Malik-e-Maidan („Herrscher der Ebenen“), eine der größten der Welt. Sie ist rund 4,50 Meter lang und wiegt 55 Tonnen. Die Kanone wurde im 17. Jahrhundert als Kriegstrophäe in Ahmadnagar erbeutet.
Weitere Sehenswürdigkeiten
In Bijapur befinden sich noch weitere, teils auch unvollendete Mausoleen. Auf einer Erhebung im Westen der Altstadt steht der Wehrturm Upri Buruj aus dem 16. Jahrhundert, der einen schönen Blick auf die Stadt ermöglicht. Bijapurs Stadtmauer ist vollständig erhalten; sie hat einen Umfang von zehn Kilometern und fünf historische Stadttore. Der reichlich verzierte Mihtar Mahal ist ebenfalls ein Tor, liegt aber innerhalb der Stadtmauer und führt zu einer kleinen Moschee.
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