Geographie
Der Kosovo liegt in Binnenlage im Zentrum der Balkanhalbinsel. Es grenzt im Südwesten an Albanien, im Nordwesten an Montenegro, im Norden und Osten an Serbien bzw. das Engere Serbien und im Südosten an Mazedonien. Tektonisch sind die Einebnungen des Amselfeldes und Metochiens gänzlich von Gebirgen begrenzt. Die Gebirgsgruppen des Prokletije grenzen den Kosovo zu Montenegro und Albanien, der Kopaonik zu Serbien und die Å ar Planina zu Mazedonien ab.
Mit 10.877 km² hat Kosovo etwa zwei Drittel der Größe Schleswig-Holsteins und ist mit 195 Einwohnern pro Quadratkilometer vergleichsweise dicht besiedelt. 53 % der Fläche werden landwirtschaftlich genutzt, 41 % sind Waldgebiet und 5 % bebaut bzw. Stadtgebiet.
Durch die räumliche Struktur einer von Hochgebirgen umgebenen Senke war der Kosovo zum einen schon immer eine wichtige ackerbaulich genutzte Region – bekannt ist der Amselfelder Wein – sowie Zentrum der balkanischen Fernweidewirtschaft, in dem insbesondere die Niederung Metochiens als Winterweidegebiet genutzt wurde und noch im 19. Jahrhundert von thessalischen und nordserbischen Wanderhirten aufgesucht wurde. Eine Besonderheit der Viehzucht stellt die zum Teil bis heute andauernde Nutzung von Wasserbüffeln dar.
Siedlungsgeographisch ist das höher gelegene Amselfeld (albanisch: Fushë Kosovë, ) mit der Hauptstadt PriÅ¡tina, das sich zwischen dem Ibar und der Južna Morava als langgezogen Senke hinzieht, heute die ökonomisch wichtigere Region. Historisch war Metochien (albanisch: Rrafshi i Dukagjinit, serbisch: Metohija/Метохијa) mit den ältesten städtischen Zentren von Prizren, dem alten römischen Verwaltungszentrum und späteren serbischen Kaiserstadt sowie Peć bedeutender. Die Ebenen sind durch ein hügeliges großteils von lockeren Eichenwäldern bewachsenen Mittelgebirgsland voneinander getrennt, was die Kommunikationswege erschwert.
Die Hochgebirgslandschaften an den Grenzen zu Albanien, Montenegro und Mazedonien erreichen durchweg . Höchste Berge sind Gjeravica/Djeravica (in der Großgemeinde Pejë/Peć) Bistra (Ferizaj/UroÅ¡evac) Marjash/MarjaÅ¡ (Pejë/Peć) Luboteni/Ljuboten (Ferizaj/UroÅ¡evac) und Koproniku/Koprivnik (Pejë/Peć) . Großteils aus Silikatgesteinen aufgebaut, sind die Gebirge meist auch wasserreich und gut für Viehherdenhaltung geeignet. Aus kreidezeitlichen Kalken sind Karstgebirge wie der Koprivnik sowie die zentralen Teile der Å ar Planina mit der Bistra aufgebaut, damit auch weniger zugänglich und wasserärmer.
Durch den Westen des Landes fließt der Weiße Drin, welcher in der Nähe von Peć entspringt. Der Drin ist der wichtigste und mit 122 km der längste Fluss in Kosovo. Einige Seen und Stauseen befinden sich im Landesinneren sowie an den Grenzen zu Serbien und Albanien. Der größte von ihnen ist der Gazivodesee mit 11,9 km², gefolgt von Radonjić-See und Batlava-See.
Zahlreiche Glazialseen finden sich insbesondere in der Å ar Planina. Im Metochischen Prokletije sind drei kleine Seen um die Djeravica als Zeugnisse eiszeitlicher Vereisung der Gebirge übriggeblieben.
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