Kosovo
Kosovo
Der
Kosovo (auch
das Kosovo; albanisch
Kosova oder
Kosovë) ist eine unter der Verwaltung der Vereinten Nationen stehende Region in Südosteuropa. Am 17. Februar 2008 erklärte das Parlament in PriÅ¡tina mit der Proklamierung der
Republik Kosovo seine Unabhängigkeit von Serbien.
Serbien sieht den Kosovo weiterhin als seine
Autonome Provinz Kosovo und Metochien (
Autonomna pokrajina Kosovo i Metohija/Ðутономна покрајина КоÑово и Метохија, kurz
Kosmet/КоÑмет; albanisch
Krahina Autonome e Kosovës dhe Metohisë) an.
International ist die Unabhängigkeit umstritten. Eine Reihe von Staaten erkennen den Kosovo als souveränen Staat an, andere Staaten lehnen die Anerkennung entschieden ab. Viele Staaten verhalten sich abwartend.
Kosovo kam, nach dem Kosovokrieg – unter formeller Wahrung der Zugehörigkeit zu Serbien – durch die UN-Resolution 1244 unter UN-Verwaltung. Die weitere Entwicklu
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Kosovo
Kosovo
Kos bezeichnet im Serbokroatischen die Amsel. Die Region ist nach Kosovo Polje, dem Amselfeld, bei Priština benannt. Das Wort
kosovo ist ein besitzanzeigendes Adjektiv (dt.
zur Amsel gehörig) und ist daher ohne zusätzliches
polje (dt.
Feld) eigentlich unvollständig, hat sich jedoch in dieser Form als Abkürzung eingebürgert.
Geographie
Geographie
Der Kosovo liegt in Binnenlage im Zentrum der Balkanhalbinsel. Es grenzt im Südwesten an Albanien, im Nordwesten an Montenegro, im Norden und Osten an Serbien bzw. das Engere Serbien und im Südosten an Mazedonien. Tektonisch sind die Einebnungen des Amselfeldes und Metochiens gänzlich von Gebirgen begrenzt. Die Gebirgsgruppen des Prokletije grenzen den Kosovo zu Montenegro und Albanien, der Kopaonik zu Serbien und die Å ar Planina zu Mazedonien ab.
Mit 10.877 km² hat Kosovo etwa zwei Drittel der Größe Schleswig-Holsteins und ist mit 195 Einwohnern pro Quadratkilometer vergleichsweise dicht besiedelt. 53 % der Fläche werden landwirtschaftlich genutzt, 41 % sind Waldgebiet und 5 % bebaut bzw. Stadtgebiet.
Durch die räumliche Struktur einer von Hochgebirgen umgebenen Senke war der Kosovo zum einen schon immer eine wichtige ackerbaulich genutzte Region – bekannt ist der Amselfelder Wein – sowie Zentrum der balkanischen Fernweidewirtschaft, in dem insbesondere die Niederung Metochiens als Winterweidegebiet genutzt wurde und noch im 19. Jahrhundert von thessalischen u
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Geschichte
Geschichte
Ursprünglich von Illyrern besiedelt (das an einem Seitenzweig der Via Egnatia gelegene römische Theranda (das heutige Prizren) war usrprünglich eine illyrische Siedlung), kam das Gebiet des heutigen Kosovos nach der Zerschlagung des von Königin Teuta regierten Illyrischen Reichs der Labeaten im ersten Illyrischen Krieg 229/228 v. Chr. unter römische Herrschaft. Erst nach weiteren Jahrzehnten militärischer Auseinandersetzungen zwischen Römern und Illyrern wird die Region im Jahre 168 v. Chr. als Protektorat Teil des Römischen Imperiums. Seit 59 v. Chr nominell als Illyrische Provinz bezeichnet wird diese nach den Kriegen Octavians in Illyrien 35-33 v. Chr. offiziell Römische Provinz. Durch weitere Eroberungen der Römer und der Etablierung der Provinz Moesia verbleibt das heutige Gebiet Metohijens Teil Illyricums während das Amselfeld zu Moesia superior zugeschlagen wird. Neben Theranda ist das in der Nähe von PriÅ¡tina gelegene Ulpiana wichtigste römische Siedlung im Gebiet des Kosovo. Durch die Reorganisation des Reiches und der Reichsteilung unter Theodosius I. wird die Region Teil Ostroms.
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Klima
Klima
Kosovo verfügt über gemäßigtes kontinentales Klima mit ausgeprägten, jahreszeitlich bedingten Temperaturschwankungen. Die Temperaturen können im Sommer bis auf 40 °C steigen und im Winter auf unter −20 °C fallen, starke Schneefälle sind dabei keine Seltenheit.
Politik
Politik
Der völkerrechtliche Status von Kosovo ist umstritten. Nach dem Ende des Kosovo-Krieges kam das Gebiet unter Verwaltung der Vereinten Nationen, blieb aber formell Teil Serbiens. Seit der Unabhängigkeiterklärung vom 17. Februar 2008 ist Kosovo aus Sicht seiner Institutionen ein souveräner Staat. Bis jetzt haben 62 von 192 UNO-Staaten die Unabhängigkeit des Kosovo anerkannt. Andere halten die Unabhängigkeit für rechtswidrig und betrachten Kosovo weiterhin als einen Teil Serbiens, auch wenn die serbische Regierung
de facto keine Kontrolle mehr über das Gebiet ausübt.
Die Unabhängigkeit soll international überwacht werden, zur Sicherung der Rechtsstaatlichkeit wird die Europäische Union die Mission EULEX Kosovo entsenden.
Vier Monate nach der Unabhängigkeitserklärung trat am 15. Juni 2008 die neue Verfassung des Kosovo in Kraft. Eine Woche zuvor war vom Parlament in Prishtina (Pristina) bereits eine neue Nationalhymne und die Gründung einer eigenen 2.500 Mann starken (+ 800 Reservisten) Sicherheitsgruppe verabschied
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