Geschichte
Früheste Nachweise einer Besiedlung durch nomadische Berber und schwarzafrikanische Völker finden sich schon um 10.000 v. Chr. Die Römer nannten ihre eroberten Provinzen in Nordafrika nach dem saharischen Stamm der Mauren Mauretania Tingitana (heute nördliches Marokko) und Mauretania Caesariensis (heute nördliches Algerien).
Als im 7. Jahrhundert arabische Krieger den Islam in den Maghreb trugen, änderte sich am Leben der Völkergemeinschaft südlich der Sahara noch nichts. Der Islam verbreitete sich entlang der Handels- und Karawanenrouten durch die Sahara, blieb aber über Jahrhunderte hin eine Religion der „fremden Händler“, bis sich auch die Oberschicht in den afrikanischen Stadtgemeinschaften für diese Religion interessierte und sich zum Islam bekehrte. Auch, als die großen Reiche Westafrikas im 11. Jahrhundert zum Islam konvertierten und vom Tschadsee (Kanem-Bornu) und dem Niger (Gana, Songhai, Mali) aus der Islam weiter in das Gebiet eindrang, blieb das animistisch geprägte Leben der Landbevölkerung erhalten. Muslime hatten − wie etwa aus dem Niger-Bogen berichtet wird − ihre eigene Stadt abseits der Königsstadt, sie führten ein eigenständiges Leben innerhalb der Königreiche, und wenn sich der Herrscher mit seiner Familie zum Islam bekehrte, dann war damit nicht auch gleichzeitig die Islamisierung des gesamten Staates verbunden. Chinguetti ist eine der sieben heiligsten Stätten des Islam, galt lange als das religiöse Zentrum des ganzen Gebietes und war der Treffpunkt der Pilger auf ihrem Weg nach Mekka.
Zu Beginn des 11. Jahrhunderts gründeten islamisierte Mauren das Almoraviden-Reich, das sich in seiner Glanzzeit im 11. und 12. Jahrhundert auch das Reich von Gana einverleibte und bis zum Ebro in Spanien reichte. Dieses Reich brach 1147 zusammen; der Norden Mauretaniens blieb lose mit Marokko verbunden, der Süden mit Mali. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts begannen dann die nomadischen Kunta-Araber, erneut die Lehre des Islam zu predigen. Um die Mitte des 16. Jahrhunderts begann die Qadiriyya-Bruderschaft, zu der auch die Kunta-Araber gehörten, den Islam im gesamten westlichen Sudan weiter zu verbreiten. Erst in dieser Zeit wandelte sich der Islam von der bloßen „Herrschaftsreligion“ zur Religion des Einzelnen, aber nichtislamische Herrscherhäuser regierten in alten Moslemhochburgen bis ins 18. Jahrhundert hinein. Dann begann eine Reform des Islam bei den Fulbe und anderen Stämmen, die zugleich mit einer Ideologisierung und Radikalisierung einherging.
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