Wirtschaft
Die grundlegenden Wirtschaftszweige Mauretaniens sind die Landwirtschaft, der Fischereisektor und der Erzbergbau. Mit rückständigen Methoden werden im Senegaltal vorwiegend für die Selbstversorgung Hirse, Hülsenfrüchte, Reis und Mais angebaut; die Anbaufläche beschränkt sich auf nur 0,2 % der Staatsfläche. Mit Hilfe neuer Staudammprojekte am Senegal sollen neue Bewässerungsgebiete erschlossen werden. Viehwirtschaft mit Schafen, Ziegen, Rindern und Kamelen wird überwiegend von Nomaden betrieben. Die Küstengewässer Mauretaniens zählen zu den fischreichsten der Welt, deren Regenerationsfähigkeit allerdings durch übermäßige Fänge gefährdet ist. Die Fischverarbeitung ist der größte Industriezweig.
Die Landwirtschaft trug 2005 24 %, die Industrie 29 % und der Dienstleistungssektor 47 % zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei, das in diesem Jahr um 5,4 % gewachsen war. Beschäftigt waren 2003 in der Landwirtschaft allerdings 52 % der Erwerbstätigen. Importiert wurden 2005 Waren im Wert von 750 Mio. US-$, und zwar vor allem Erdölprodukte, einzige Exportprodukte waren Eisenerz, Fisch und Fischprodukte. 21 % der Importe bezog Mauretanien aus Frankreich, 9 % aus Belgien/Luxemburg, 7 % aus Spanien und 6 % aus Deutschland. Die Exporte umfassten 565 Mio. US-$ und gingen zu 15 % nach Italien, 15 % nach Frankreich, 12 % nach Spanien und 12 % nach Deutschland. Zur Arbeitslosigkeit liegen keinerlei Angaben vor. Die Inflationsrate betrug 2003 5,2 %. 2004 lag der Anteil der Staatsausgaben für das Gesundheitswesen bei 2 %, für das Bildungswesen 2005 bei 2,3 % und für das Militär 2004/2005 bei 3,6 %.
Das weitmaschige Straßennetz ist rund 8.100 km lang (1.700 km asphaltiert). Die Eisenbahnlinie, die von einer Mine im Norden des Landes quer durch die Sahara zur Hafenstadt Nouadhibou führt, ist die wichtigste Verkehrsverbindung des Landes. Der hier verkehrende Zug war lange Zeit der längste und schwerste der Welt. Über 200 Waggons werden von bis zu vier Lokomotiven gezogen. Die Ladung: bis zu 21.000 Tonnen Eisenerz. Der größte Feind der Bahnstrecke ist der Sand. Alle hundert Kilometer ist ein Entsandungstrupp stationiert, dessen Aufgabe es ist, die vom Sand zugeschütteten Gleise wieder freizuschaufeln. Der Sand ist so aggressiv, dass die Gleise und auch die Verschleißteile des Zuges nur ein Sechstel der normalen Lebenszeit haben. Die beiden Hafenstädte Nouakchott und Nouadhibou verfügen über internationale Flughäfen.
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