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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
01.02.2025
20:26
 
 
+
»
 

Wirtschaft

Der Fremdenverkehr ist der Haupterwerbszweig am Ort. Mehr als 80 % der arbeitenden Bevölkerung lebt von ihm. Es gibt rund 400 Betriebe mit 5000 Gästebetten in der Gemeinde. Zu Reit im Winkl gehört die Winklmoos-Alm, die zusammen mit dem österreichischen Skigebiet auf der Steinplatte als beliebtes Wandergebiet und Skizentrum gilt.

An Gewerbebetrieben ist in Reit im Winkl hauptsächlich das Handwerk vertreten, v. a. Zimmereien und Schreinereien. Aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Lage und dem Rückgang der Neubauten am Ort bzw. des Engagements auswärtiger Bauunternehmen mussten jedoch einige Betriebe schließen bzw. ihr Personal extrem reduzieren.

Der Zuzug großer Discount-Unternehmen konnte, im Gegensatz zu anderen Orten im Landkreis, weitgehend verhindert werden, so dass sich die ortsansässigen Lebensmittelhändler relativ gut halten können.

Eine Chance und zugleich eine Gefährdung der Wirtschaft in Reit im Winkl kann wohl die Grenzöffnung im Zuge der europäischen Einigung und die Einführung des Euro bezeichnet werden. Zum einen entfalten sich für die einheimische Bevölkerung neue Beschäftigungsmöglichkeiten im benachbarten Österreich. Die Expansion einheimischer Unternehmen ist dadurch möglich geworden. Auch die geringeren Mehrwertsteuersätze in Deutschland (7% auf Lebensmittel und andere Produkte des täglichen Bedarfs) kommen viele Österreicher nach Reit im Winkl zum Einkaufen. Durch die Einführung der Ökosteuer in Deutschland ist jedoch ein Tanktourismus entstanden, der einheimische Tankstellenpächter zum Aufgeben zwang.

In Reit im Winkl wurde im Jahr 2000 eine Biomasse-Fernwärmeversorgung eingerichtet, die es sich zum Ziel gemacht hat, alle (erreichbaren) Anwesen mit CO2-neutraler Wärme (durch die Verbrennung von Holz-Hackschnitzel erhitztes Wasser) zu versorgen. Für das Bemühen um den Umweltschutz wurde die Gemeinde Reit im Winkl als „Gemeinde der Zukunft“ und mit weiteren Umweltpreisen ausgezeichnet. Zum 1. Januar 2008 sind etwa 317 Anschlussnehmer am rund 21 Kilometer langen Leitungsnetz zu verzeichnen. Durch das Hackschnitzelwerk werden derzeit etwa 2,6 Millionen Liter Heizöl jährlich ersetzt. Das entspricht zwei Dritteln des örtlichen Energiebedarfs und reduziert die Schadstoffbelastung um 90 Prozent. Durch die Naturwärme GmbH & Co. KG kann das Prädikat Luftkurort für Reit im Winkl langfristig gesichert werden. Als Bürgerwerk steht die Anlage deutschlandweit als einzigartig da, sind doch von den über 90 Gesellschaftern – außer von dem 20-prozentigen Anteil der Gemeinde, 4,5 Prozent E.ON und drei weiteren – alle aus Reit im Winkl. Eine Pionierleistung stellt das Biomasseheizwerk auch insofern dar, als es bisher als einziges in Deutschland weitgehend eine gesamte Gemeinde in der Fläche abdeckt und zu dem nicht, wie anderenorts, nur Neubaugebiete mit erneuerbaren Energien versorgt.

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