Reit im Winkl
Reit im Winkl
Reit im Winkl ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Traunstein. Der Wintersportort zählt zu den führenden Höhenluftkurorten in Deutschland.
Entwicklung des Tourismus
Entwicklung des Tourismus
Den Anfang des Tourismus hat Reit im Winkl einem Besuch des Königs von Bayern, Maximilian II. im Zuge seiner Alpenreise im Jahr 1858 zu verdanken, es waren aber auch schon im 18. Jahrhundert einige Adlige aus Norddeutschland zur Sommerfrische in Reit im Winkl. In Folge des königlichen Besuchs 1858 kamen in der letzten Hälfte des 19. Jahrhunderts immer mehr Adlige, Schriftsteller und andere Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens nach Reit im Winkl.
Um den Tourismus in geordnete Bahnen zu bringen und zu fördern wird 1896 der Verschönerungsverein (heute Verkehrsverein) gegründet. Ein Anliegen dieses Vereins ist auch der Bau einer Eisenbahnlinie nach Reit im Winkl, das 1923 mit der Eröffnung der Waldbahn von Ruhpolding nach Reit im Winkl seine Erfüllung findet. 1904 werden erste Vorschriften zur Ortsverschönerung beschlossen.
Während der NS-Herrschaft profitiert auch Reit im Winkl von den Reisen der KdF-Bewegung.
Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebt Reit im Winkl wegen der für Deutsche geschlossenen Grenzen einen Tourismus-Boom. Zu diesem trugen auch sportliche Wet
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Geografie
Geografie
Reit im Winkl liegt im Chiemgau, südlich des Chiemsees.
Der in einem Tal liegende Ort ist im Süden, Osten und Norden von schützenden Randbergen umgeben und nur nach Westen hin offen. Die sich stauenden Wolken führen im Winter zu häufigem Schneefall, so dass der Ort für seine schneesichere Lage als „Schneeloch“ bekannt ist. Für die Höhe, auf der Reit im Winkl liegt (700 m ü. NN), fällt hier am meisten Schnee in den ganzen Alpen. Aber auch die überdurchschnittlich vielen Sonnenstunden gehören zu Reit im Winkl.
Reit im Winkl gehört geologisch zu den Nördlichen Kalkalpen.
Die Berge um den Ort sind Teil der Chiemgauer und somit der Bayrischen Alpen. Die höchste Erhebung auf dem Gemeindegebiet ist das Dürrnbachhorn (1776 m).
Nachbargemeinden sind in Deutschland Unterwössen und Ruhpolding, in Österreich Kössen und Waidring (Tirol) und Unken (Salzburg).
Geschichte
Geschichte
Reit im Winkl soll von den Herren von Neuburg-Falkenstein gegründet und erstmals in einer Schenkungsurkunde aus dem Jahre 1160 genannt sein, wobei nach heutigem Stand der Forschung eine Ersterwähnung als „St. Pankraz am Eck“ um 1215 angenommen wird.
Der Ort änderte mehrmals seinen Namen, wobei der Bezug zum Winkel oder zur Entstehung durch Rodung immer bestehen blieb. Er gehörte seit 1275 zum Pflegegericht Marquartstein, Rentamt Burghausen im Fürstentum (später Kurfürstentum) Bayern und kirchenrechtlich zum Bistum Chiemsee.
1505 wird Reit im Winkl in Folge des Landshuter Erbfolgekriegs als Grenzort zu Tirol festgelegt, die benachbarten, zuvor zu Bayern gehörenden Gerichte Kitzbühel, Kufstein und Rattenberg werden Tirol zugeschlagen.
Reit im Winkl bleibt von den kriegerischen Handlungen des Dreißigjährigen Krieges verschont, jedoch wird durch herumziehende Personen die Pest ins Dorf gebracht. An dieses Ereignis erinnern drei damals (aus tiefem Glauben heraus) gestiftete Pestsäulen.
1738 wird in Reit im Winkl eine Volksschule in der Stube des Müllerbauern eingericht
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Politik
Politik
Bürgermeister ist Fritz Schmuck. Ihm folgt nach dem Ende der Periode 2002/2008 Josef Heigenhauser.
Wirtschaft
Wirtschaft
Der Fremdenverkehr ist der Haupterwerbszweig am Ort. Mehr als 80 % der arbeitenden Bevölkerung lebt von ihm. Es gibt rund 400 Betriebe mit 5000 Gästebetten in der Gemeinde. Zu Reit im Winkl gehört die Winklmoos-Alm, die zusammen mit dem österreichischen Skigebiet auf der Steinplatte als beliebtes Wandergebiet und Skizentrum gilt.
An Gewerbebetrieben ist in Reit im Winkl hauptsächlich das Handwerk vertreten, v. a. Zimmereien und Schreinereien. Aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Lage und dem Rückgang der Neubauten am Ort bzw. des Engagements auswärtiger Bauunternehmen mussten jedoch einige Betriebe schließen bzw. ihr Personal extrem reduzieren.
Der Zuzug großer Discount-Unternehmen konnte, im Gegensatz zu anderen Orten im Landkreis, weitgehend verhindert werden, so dass sich die ortsansässigen Lebensmittelhändler relativ gut halten können.
Eine Chance und zugleich eine Gefährdung der Wirtschaft in Reit im Winkl kann wohl die Grenzöffnung im Zuge der europäischen Einigung und die Einführung des Euro bezeichnet werden. Zum einen entfalten sich für die einhei
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