Geographie
Saint-Claude liegt auf 420 m ü. M., etwa 30 km nordwestlich der Stadt Genf und 105 km nordöstlich von Lyon (Luftlinie). Die Stadt erstreckt sich im Jura, tief eingeschnitten in einem Talkessel auf einem felsigen Geländevorsprung über dem Zusammenfluss von Tacon und Bienne, umgeben von Mont Chabot im Süden, Mont Bayard im Osten und dem Höhenrücken der Forêt d'Avignon im Westen.
Die Fläche des 70,19 km² großen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des französischen Juras. Das Gebiet weist starke Reliefunterschiede auf. In geologischer Hinsicht liegt Saint-Claude im Faltenjura, inmitten einer Reihe von Synklinalen und Antiklinalen, die gemäß der Streichrichtung des Juras in diesem Gebiet in Südwest-Nordost-Richtung orientiert sind. Diese parallel verlaufenden Geländestrukturen werden verschiedenenorts durch Verwerfungen gestört. Die anstehenden Kalkgesteinsschichten auf den Hochflächen stammen aus der oberen Jurazeit und zum Teil aus der Kreidezeit. In den Tälern sind auch Sedimentschichten der mittleren und unteren Jurazeit aufgeschlossen. Das Flusssystem seinerseits folgt nicht nur den vorhandenen Strukturen, sondern zeigt auch charakteristische Klusen (Quertäler).
Wichtigstes Fließgewässer ist die Bienne, welche das Gemeindegebiet in einem tief eingeschnittenen Tal durchquert. Sie erreicht den Talkessel von Saint-Claude von Norden her und biegt unterhalb der Stadt nach Westen ab, um erneut durch eine Klus zu fließen. Im Talkessel von Saint-Claude erhält sie von Osten Zufluss durch den Tacon. Beide Flüsse sind im Bereich der Stadt rund 20 bis 30 m in den Talboden eingetieft, weswegen der Hauptteil von Saint-Claude auf einem Kalkplateau respektive Geländevorsprung liegt.
Während nur ein kleines Gebiet am westlichen Talhang der Bienne zu Saint-Claude gehört, erstreckt sich das Gemeindeareal weit nach Norden über die Waldkämme von Bois de Lésigna (780 m ü. M.), Bois de Cuttura (874 m ü. M.) und Bois de la Joux (940 m ü. M.) bis auf die breite Moorhochfläche von Les Prés-Valfin. Nach Süden und Südwesten reicht der Gemeindeboden auf die an das Tal der Bienne angrenzenden Höhen von Mont Chabot (905 m ü. M.), Crêt de Surmontant (1055 m ü. M.) und Truffet (685 m ü. M.) und umfasst dabei den linken Talhang der Bienne.
Im Osten wird Saint-Claude von den Höhen des Mont Bayard (947 m ü. M.) und des Pain de Sucre (755 m ü. M.) überragt. Dazwischen befindet sich der Erosionskessel der Gorges de l'Abîme, der an seiner Oberkante von einem hufeisenförmigen Felszirkus umsäumt wird. Weiter im Nordosten schließen sich die Hochfläche von Cinquétral und das große Waldgebiet der Le Frênois Forêt am Rand der Hautes-Combes an. Auch das Erosionstal Combe de Tressus, das vom Grosdar zum Tacon entwässert wird, gehört zu Saint-Claude. An seiner nördlichen Flanke, auf den Rochers de Tressus, wird mit 1225 m ü. M. die höchste Erhebung von Saint-Claude erreicht. Das Gebiet von Saint-Claude ist Teil des Parc Naturel Régional du Haut-Jura.
Basierend auf dem Artikel Saint-Claude (Jura) der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
Quelle | Autoren und Artikelversionen