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Frankreich

Hauptstadt
Paris
 
Fläche
543.965 km²
 
Bevölkerung
60.723.000
 
pro km²
112 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
23.11.2024
00:46
 
 
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»
 

Geschichte

Die Wurzeln von Saint-Claude reichen in die Zeit kurz nach dem Jahr 400 nach Christus zurück. Zu dieser Zeit gründeten die aus der Region stammenden heiligen Romanus und Lupicinus auf dem Vorsprung über dem Zusammenfluss von Tacon und Bienne an der Stelle einer gallorömischen Siedlung eines der ersten Klöster des Abendlandes. Zunächst wurde der Ort Condadisco genannt, abgeleitet vom keltischen Wort condate (Zusammenfluss).

Unter Oyend, dem vierten Abt, entwickelte sich die Abtei und die daneben entstandene Siedlung zum religiösen Zentrum des Hochjuras und wurde Sitz eines Fürstentums. Zu Ehren dieses Abtes wurde der Ort im Jahre 510 in Saint-Oyend-de-Joux umbenannt. In der folgenden Zeit stärkte die Abtei ihren Einfluss in der Region weiter. Die Mönche rodeten in den Tälern und auf den Hochflächen des Juras viele verschiedene Flächen, machten sie urbar und legten so den Grundstein für zahlreiche Dörfer der Umgebung. Die Hochflächen der Hautes-Combes waren jedoch infolge des rauen Klimas bis ins Spätmittelalter nur während des Sommerhalbjahres besiedelt. Von Saint-Claude gingen zahlreiche Klostergründungen im Jura und im angrenzenden Schweizer Mittelland aus.

Saint-Oyend-de-Joux entwickelte sich über die Jahrhunderte hinweg zu einem wichtigen Pilgerort. Diese Funktion wurde weiter gestärkt, als Ende des 11. Jahrhunderts die Reliquien des zwölften Abtes Claude (um 700 gestorben) in sehr gut erhaltenem Zustand wiederentdeckt wurden. Aus diesem Grund wurde der Ort zu Beginn des 12. Jahrhunderts in Saint-Claude umbenannt. Die Mönche lebten nun nach den Regeln des Benediktinerordens.

Erste Freiheiten erlangte Saint-Claude bereits im 13. Jahrhundert, bevor es 1310 mit dem Stadtrecht ausgestattet wurde. In der folgenden Zeit etablierte sich in der Stadt, die nun nicht mehr uneingeschränkt von der Abtei abhängig war, die Herstellung von Kleinartikeln (Holzwaren, Pfeifen etc.) für die Pilger.

Zusammen mit der Franche-Comté gelangte Saint-Claude mit dem Frieden von Nimwegen 1678 an Frankreich. Im ausgehenden Spätmittelalter setzte der allmähliche Niedergang der Abtei ein. 1742 wurde Saint-Claude zum Bischofssitz erhoben. Das Bistum Saint-Claude existiert noch heute, doch wurde der Bischofssitz nach Lons-le-Saunier verlegt. Die Französische Revolution und ein Grossbrand im Jahre 1799 verhinderten eine rasche wirtschaftliche Entwicklung der Stadt. Mittlerweile hatten sich entlang der Flussläufe von Bienne und Tacon verschiedene Fabriken niedergelassen, die auf die Wasserkraft angewiesen waren, darunter Papiermühlen, Baumwollspinnereien und Drahtziehereien. 1811 wuchs das Gebiet von Saint-Claude durch die Eingemeindung der Ortschaften Etables und Vaucluse.

Im Lauf des 19. Jahrhunderts wandelte sich Saint-Claude zu einer Industriestadt. Zu den traditionellen Industriezweigen kamen die Herstellung von Pfeifen aus Bruyèreholz und Tabaksdosen, der Geigenbau und besonders ab 1880 die Edelsteinschleiferei (für die Herstellung von Schmuckstücken und von Zubehörteilen für die Uhrenindustrie). Zusammen mit der ebenfalls Ende des 19. Jahrhunderts eingeführten Kunststoffverarbeitung prägten diese Branchen das wirtschaftliche Leben bis weit ins 20. Jahrhundert hinein und waren verantwortlich für das rasche Wachstum von Saint-Claude in dieser Zeit.

Am 19. August 1890 um 19:40 Uhr MESZ wurde Saint-Claude von einem starken Tornado getroffen. Der Sturm richtete schwere Schäden an. 5 Menschen kamen dabei ums Leben.

Durch die Weltwirtschaftskrise 1929 und den Zweiten Weltkrieg wurde dieser Aufschwung jedoch jäh gestoppt. Auch nach 1945 hielt die Rezession an, da Saint-Claude im Tal der Bienne wenig Ausdehnungsmöglichkeiten hatte und abseits der Hauptverkehrsachsen lag. Dies änderte sich hingegen mit der Eröffnung der Industriezone Plan d'Acier im Jahr 1970. Verschiedene Produktionsbetriebe wurden aus der Stadt ausgelagert und in der neuen Industriezone angesiedelt, was neue Möglichkeiten in der Stadtplanung öffnete.

Zu einer Vergrößerung des Gebietes von Saint-Claude kam es 1974, als die fünf umliegenden Kleingemeinden Chaumont, Chevry, Cinquétral, Ranchette und Valfin-lès-Saint-Claude mit insgesamt rund 450 Einwohnern eingemeindet wurden. 1993 wurde mit der Communauté de communes de Val de Bienne ein Gemeindeverband gegründet, der zunächst Saint-Claude, Chassal und Molinges umfasste. Seit 2003 gehören auch Choux, Coiserette, Coyrière, Larrivoire, Viry und Vulvoz dazu.

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