Langue de Barbarie
Die "Landzunge" zwischen dem Senegal im Osten und dem Atlantischen Ozean im Westen ist vorallem die Heimat der Fischer.
Im Norden erstreckt sich bis zur, von Zedernbäumen markierten, mauretanischen Grenze das Quartier N´Dar Tout.
An eben dieser Grenze, zwischen Fluss und Strand, befindet sich der kleine 125 Jahre alte muslemische Fischerfriedhof, welcher als Hügel mit diversen Grabmälern.
Im Süden liegt das aktivere Guet N´Dar, das "Village de Pêcheurs". An der Meerseite, nahe dem Strand, befindet sich vorallem die Fischverarbeitung.
Die unterschiedlichsten Meerestiere und Fische werden hier getrocknet (1 Woche), gesalzen und in einer mehr oder weniger bestimmten Masse gekocht (2 Stunden). Nach Ende dieser Prozedur sind die getrockneten Fische rund ein Jahr haltbar und werden in die weniger Fischreichen Länder Westafrikas wie z.B. Mali oder Burkina Faso exportiert.
Von den Fischern wird aber maximal der Verzehr eines solchen Fisches empfohlen, die Inhaltsstoffe und der Salzgehalt sollen nicht gerade gut bzw. gesund sein.
Am Fluss sind die Liegeplätze der Fischerboote (Pirogen) und einige Bootswerkstätten (Werften).
Hier werden Pirogen für die Fischer und/oder den Export (Kanarische Inseln und Nachbarländer) gebaut oder repariert.
Nach der Fertigstellung einer solchen Piroge wird der Marabout um Rat gefragt und gebeten das Schiff zu weihen. Dafür werden auch heute noch Opfertiere gezüchtet und gehalten, welche man auf der Langue de Barbarie überall am Ufer des Senegalflusses findet. Für die Weihung einer Piroge werden zwei Rinder oder 4 bis 6 Schafe oder Ziegen geopfert.
Im südlichen Teil des Quartiers zieht sich der große moslemische Fischerfriedhof zwischen dem Senegal und den Fischfabriken in die Länge. Hier liegen mehrere Generationen der Fischerfamilien unter Fischernetzen begraben.
Noch weiter südlich erstrecken sich entlang des, zum Teil ziemlich verdreckten, feinen Sandstrandes zahlreiche Hotels, Ferienhäuser, Restaurants und Campments (Zum Ärgernis der Bevölkerung zum großen Teil in französischer Hand).
Nahe des Marktes an der einzig verbleibenen Brücke zur "Île Saint Louis" fahren kleine Busse (car rapide) für 100 CFA und privat Taxen (5 Sitzer) für 120 CFA mehrmals pro Stunde (sofern voll) zum Strand - La Plage. Dort trifft sich heute außerhalb der Hauptreisezeit vorallem die senegalesische Jugend zum Laufen, Fußballspielen oder einfach nur Teetrinken.
Von dort aus erreicht man auch relativ einfach das Ende der Langue de Barbarie (5 km), wo der Senegal in den Atlantischen Ozean mündet.