Geographie
Timbuktu liegt am südlichen Rand der Sahara, deren Fortschreiten (Desertifikation) der Stadt die meisten Probleme bereitet. Der Sand breitet sich überall in den Straßen aus. In den letzten 20 Jahren soll sich die Wüste um ungefähr 100 Kilometer weiter nach Süden vorgeschoben haben.
Die Stadt liegt 5 Kilometer entfernt vom Niger-Fluss, der aus südwestlicher Richtung aus der Region Massina in einem großen Bogen vorbeifließt, hier am nördlichsten Punkt seines Laufes in südöstlicher Richtung abdreht und später an der mehr als 2.000 km entfernten Küste in den Golf von Guinea mündet. Lediglich bei starkem Hochwasser füllten sich längst ausgetrocknete Nebenarme des Niger, die den Spitznamen „Kanäle der Flusspferde“ trugen, und verursachten in einigen Stadtteilen heftige Überschwemmungen, zuletzt 2003. In der frühen Neuzeit verband ein 13 Kilometer langer Kanal die Ortschaft Kabara, den eigentlichen Hafen der Stadt, mit Timbuktu. Dieser künstliche Nebenarm des Niger ermöglichte den Bewohnern während der Flutzeiten einen direkten Zugang zum Fluss, und somit den Segelschiffen und Pirogen Waren in die Stadt zu bringen. Nun ist der Kanal versandet und nur als Graben sichtbar.
Timbuktu ist seit Jahrhunderten ein Schnittpunkt großer Handelsstraßen, und Ende des 19. Jahrhunderts passierten hier jährlich etwa 400 Karawanen mit 140.000 Kamelen und rund 22.400 Tonnen Lasten. Dennoch bereitet es heutzutage immer noch Schwierigkeiten, den Ort zu erreichen. Die Schifffahrt ist nur möglich, wenn der Wasserstand es erlaubt. Die Straßen durch die Savanne vom Süden aus versanden schnell und sind dann zeitweise unpassierbar. Von Norden her, durch die Wüste, ist der Weg zwei Gruppen von Reisenden vorbehalten: den selten gewordenen Salzkarawanen der Tuareg (vor allem aus Taoudenni) und den modernen Abenteurern, die auf den Spuren der Wüstenromantik sind. Die modernste Variante der Anreise erfolgt über den Flughafen Timbuktu, der regelmäßig von der Hauptstadt Bamako angeflogen wird.
Das Klima ist wüstenhaft, es weht stets ein trockenheißer Wind („Harmattan“) aus der Sahara. An spärlicher Vegetation finden sich hier Dornenbüsche, Tamarisken, Akazien und Ginster. Aber auch der Afrikanische Affenbrotbaum (Baobab) und Palmen sowie eine Reihe von Nutzbäumen wachsen hier.
Die durchschnittliche Jahrestemperatur liegt bei 28° C, wobei die Monate Mai und Juni mit etwa 34° C am heißesten sind. Als durchschnittliche Niederschlagsmenge wurden 170 mm/m² gemessen. Juli und August sind mit jeweils etwa 56-66 mm/m² die feuchtesten Monate. Die Regengüsse können sintflutartig auftreten und große Schäden an den aus Lehm erbauten Wohnhäusern und Moscheen verursachen. Im Jahre 1771 stürzte die al-Hana Moschee bei einem solchen Unwetter ein und begrub 40 Menschen unter sich.
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