Flagge von Schweiz

Schweiz

Hauptstadt
Bern
 
Fläche
41.285 km²
 
Bevölkerung
7.264.000
 
pro km²
176 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
03.05.2024
15:25
 
 
+
»
 

Wirtschaft

Seine wirtschaftliche Entwicklung verdankt Vevey der Lage am Nordostufer des Genfersees. Schon früh war es ein wichtiger Umschlagsplatz am Handelsweg von Frankreich ins Greyerzerland und nach Bern. Die Waren wurden von Frankreich mit dem Schiff nach Vevey gebracht und dort auf Fuhrwerke verladen und ihren weiteren Bestimmungsorten zugeführt.

Noch im 18. Jahrhundert war Vevey landwirtschaftlich geprägt. Hier wurden die landwirtschaftlichen Produkte des Umlandes weiterverarbeitet und in den Handel gebracht. Das Gewerbe umfasste zu dieser Zeit Tabak- und Tuchmanufakturen, Hutmachereien, Gerbereien, aber auch Marmorwerkstätten und Uhrmacherei, die zunächst in Heimarbeit verrichtet wurde.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Stadt rasch zu einem Industriestandort, und im weiteren Verlauf des Jahrhunderts vollzog sich der Strukturwandel hin zu Grossunternehmen. In diese Zeit fallen beispielsweise die Gründung der ersten Sparkasse des Kantons Waadt (1814), die Eröffnung der Ateliers de constructions mécaniques de Vevey (1842) und die Gründung der Tabakwarenfabrik Ormond & Rinsoz SA (1848). Vevey wurde ein bedeutendes Zentrum der Schokoladenindustrie: unter François-Louis Cailler wurde 1819 die erste Schokoladenfabrik der Schweiz gegründet. Henri Nestlé schuf sich hier einen Namen mit der Entdeckung eines Produktionsverfahrens für Milchpulver (1867), und 1875 gelang Daniel Peter die Herstellung von Milchschokolade. Im Jahr 1867 wurde die Nestlé SA gegründet, die sich seit 1929 nach der Übernahme der Firma Cailler auf die Schokoladenproduktion konzentrierte und später nach weiteren Firmenübernahmen ihren Marktbereich auf weitere Zweige der Nahrungsmittelindustrie ausdehnte.

Im Lauf des 20. Jahrhunderts kam es mehrmals zu Krisen, so während der 1930er Jahre in der Uhrenindustrie und während des Zweiten Weltkrieges im Tourismus. Als Folge davon fand eine Diversifikation in vielen Wirtschaftsbereichen statt. Auch die Rezession von 1974 und 1975 traf die Industrie hart, führte zu zahlreichen Betriebsschliessungen und letztlich zu einer Abnahme der Bevölkerung um rund 2000 Personen innerhalb von 10 Jahren.

Heute gibt es in Vevey rund 11'000 Arbeitsplätze. Mit 0.5 % der Erwerbstätigen, die noch im primären Sektor beschäftigt sind, ist die Landwirtschaft bedeutungslos geworden. Etwa 15 % der Erwerbstätigen sind im industriellen Sektor tätig, im Dienstleistungssektor sind 85 % der Arbeitskräfte beschäftigt (Stand 2001).

Bedeutendster Betrieb ist noch heute die Nestlé SA, dem grössten Nahrungsmittelkonzern der Welt mit Hauptsitz in Vevey. Daneben gibt es zahlreiche weitere Unternehmen im Bereich der Nahrungs- und Genussmittelindustrie, der pharmazeutischen Industrie, des Druckerei- und Verlagswesens, des Apparatebaus, sowie der Feinmechanik und Mikrotechnik. Ferner ist Vevey Sitz von Banken und Versicherungen, der Stadt- und Bezirksverwaltung. Die Stadt verfügt über zwei Regionalspitäler, nämlich das Hôpital de la Providence (seit 1933) und das Hôpital du Samaritain (seit 1956).

Basierend auf dem Artikel Vevey der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
Quelle | Autoren und Artikelversionen