Hürth
Hürth
Hürth ist eine mittlere kreisangehörige Stadt im Rhein-Erft-Kreis, Regierungsbezirk Köln, Nordrhein-Westfalen. Der Ort verdankt seine Entstehung der wirtschaftlichen und industriellen Entwicklung der Region durch die Erschließung der Braunkohlevorkommen im Rheinischen Braunkohlerevier zum Ende des 19. und Beginn des 20. Jahrhunderts, die 1930 den Zusammenschluss seiner Ortsteile zu einer Großgemeinde erforderlich machte. Seine heutige Bedeutung als Standort für die Chemische Industrie, Dienstleistungen und Medien, dankt die Stadt einer gelungenen Umstrukturierung und Wirtschaftsförderung nach Auslaufen des Kohleabbaus 1988.
Geographie
Geographie
Hürth liegt südwestlich von Köln am Nordost-Hang der Ville, eines Teils des Naturparks Rheinland. Das Stadtgebiet gliedert sich in drei Landschaftsräume:
• die fruchtbare Ebene der Kölner Bucht (überwiegend landwirtschaftlich genutzt und teilweise großflächig besiedelt)
• den Villehang, das Vorgebirge, (teils dicht besiedelt, teils noch sehr landwirtschftlich, vor allem durch Gemüseanbau geprägt, vor allem bei Fischenich und Kendenich)
* die Ville selbst (dünn besiedelt, meist mit Wald bedecktes rekultiviertes Gelände des ehemaligen Braunkohleabbaus)
Geschichte
Geschichte
Erste Siedlungsspuren auf Hürther Gebiet finden sich schon aus vorrömischer Zeit . Aus römischer und fränkischer Zeit existieren zahlreiche Hinterlassenschaften, am auffälligsten die Überreste der alten Eifelwasserleitung,
welche die Wasserversorgung der Stadt Köln sicherstellte. Sie wurde ab dem Hermülheimer Burgpark als Aquädukt geführt, ihr Fundament bildete dabei die alte Vorgebirgsleitung, ihr Vorgängerbau.
Bild:Hürth-römische-Wasserleitung-016.JPG|Alt-Hürth, römische Wasserleitung
(an der Kirche)
Bild:Huerth-Deutschherrenmuehle-Hermuelheim-1909.jpg|Namensbildend: ehemalige (1909) Deutschherrenmühle
Bild:Huert-Tranchot-1803-1820.jpg|Raum Hürth, Karte von Tranchot 1807/08
Bild:Burg-Kendenich-Lithografie.jpg|Burg Kendenich, Lithografie Sammlung Alexander Duncker
Hürth wurde von mehreren Römerstraßen, wie der heutigen Luxemburger (die als Römerstraße im Rahmen der Regionale 2010 jetzt
Agippa-Straße Köln-Trier genannt wird) und der Bonnstraße durchschnitten. Auf dem Villehang bei Kendenich, im HÃ
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Durch Hürth führte die Eifelwasserleitung, ein römischer Aquädukt zur Versorgung der Stadt Köln mit gutem Eifelquellwasser.
Vor dem Bau der Eifelwasserleitung wurden im heutigen Stadtgebiet bereits einige Quellen und Bäche für diesen Zweck genutzt.
Reste dieser Wasserleitungen finden sich immer noch im Untergrund der Stadt. Der gekennzeichnete Römerkanal-Wanderweg führt entlang der Trasse der Eifelleitung durch das Stadtgebiet vorbei an aus dem Boden gehobenen und aufgestellten Teilstücken (Alt-Hürth an Kirche/Schwimmbad und Hermülheim am Bürgerhaus) und an im Boden freigelegten Leitungsteilen wie an der Grenze von Hermülheim zu Efferen hinter der Realschule.
Jenseits der Stadtgrenze (Berrenrather-/Militärringstr.) liegt die freigelegte Entschlammungsanlage.
Außerdem sehenswert sind die Burgen in Efferen, Kendenich und Gleuel (mit Oldtimermuseum) sowie Burg Schallmauer bei Berrenrath; Reste von Burgen in Fischenich und Alt-Hürth.
Das Stadion mit Radrennbahn, die Berufsschule und das ehemalige Schwimmbad in Alt-Hürth sind sehenswerte Denkmäler a
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Wirtschaft
Wirtschaft
Einst brachte der Braunkohletagebau im Rheinischen Braunkohlerevier und das RWE – Braunkohle-
Kraftwerk Goldenberg, in seinem Gefolge die energieintensive Chemie-Grundstoff-Industrie, Hürth zu Reichtum. Nach dessen Auslaufen (1988) und dem Strukturwandel der Chemie ist auf dem Knapsacker Hügel (dem einzig nicht ausgekohlten Ville-Teil) ein vielfältiger Branchenmix vor allem aus Chemie- und Energieindustrie aber auch Dienstleistungen entstanden. Zu nennen sind hier Infraserv als Betreibergesellschaft des Chemiepark Knapsack, die RWE Power AG und die Rheinpapier Papierfabrik. Nach Berrenrath hin schließt die einzige im Südteil der Ville verbliebene Brikettfabrik
Ville/Berrenrath mit Kraftwerk an. Auch die mit Knapsack durch Produkten- und Prozessdampf-leitungen verbundenen Fabrikteile südlich von Alt-Hürth (Chlorchemie Polyvinylchlorid) gehören zum Chemiepark.
Auch die moderne Medienindustrie hat in Efferen und Kalscheuren Fuß gefasst. Hürth ist der europaweit größte Standort für private Fernsehproduktionen (
Wer wird Millionär? u. a.), die von Unte
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Basierend auf dem Artikel Hürth der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License. |
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