Hilfarth
Hilfarth
Hilfarth ist seit 1972 Stadtteil von Hückelhoven im Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen und liegt direkt an der Rur.
Im 20. Jahrhundert erfuhr der Ort durch die Ansiedlung von Bergleuten, die in Hückelhoven beschäftigt waren, ein rasantes Wachstum.
Geschichte
Geschichte
Im Mittelalter gehörte Hilfarth zunächst einmal zu Randerath und später zum Schöffengericht Brachelen und Amt Heinsberg im Herzogtum Jülich.
Das Dorf war an dem benachbarten Wald, dem Kappbusch berechtigt.
1815 wurde Hilfarth nach Ende der Franzosenzeit mit Porselen zur Bürgermeisterei Hilfarth vereint.
Die o.a. Tankfallen sind Relikte aus der schwierigen jüngeren Geschichte des Dorfs, dessen Lage an der Rur in den letzten Wochen des Zweiten Weltkriegs erhebliche Zerstörungen mit sich brachte. Sie sind Bestandteile des Westwalls, der sich unmittelbar südlich der Ortslage hinzog. Über die gesamte Gemarkung in diesem Bereich waren auch Bunker verteilt, die nach Kriegsende von den Alliierten gesprengt wurden. Die bizarren Trümmer wurden von den Kindern des Dorfes als Spielplätze benutzt, bis sie in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts endgültig geschleift wurden.
Auch die Tankfallen waren als einzige offene, stehende Gewässer über lange Zeit beliebte Badeseen, die jedoch nach mehreren Badeunfällen für den Freizeitbetrieb gesperrt wurden.
Die alte Rurbrück
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Lage
Lage
Hilfarth liegt in der Rurebene, eine Brücke führt am nördlichsten Punkt des Dorfes über den Fluss. Die Landschaft ist geprägt durch den Fluss, Bäche und Gräben und durch die Feucht-Wiesen, volkstümlich
Benden genannt. Im Süden des Dorfes liegt der Kapbusch, ein ehemals ausgedehntes Waldgebiet, das sich von Brachelen bis nach Ratheim erstreckt hat.
Seit der Begradigung der Rur in den 1960er Jahren sind im Nordwesten des Ortes bei Kaphof auch ausgedehnte Ackerflächen zu finden.
Lange Zeit waren für die Gemarkung auch ausgedehnte Korbweidenkulturen, aus denen der Rohstoff für den traditionellen Erwerbszweig der Korbmacherei gewonnen wurde. Dabei wurden nicht, wie in anderen Landschaften üblich, Kopfweiden beschnitten. Die Weiden wurden aus Trieben gewonnen, die unmittelbar aus dem Wurzelstock wuchsen. Die Weidenkulturen erinnerten in ihrem pflanzlichen Erscheinungsbild daher an die Haubergswirtschaft des Siegerlandes und des Dilltals.
Nachbarorte sind Ratheim, Millich, Hückelhoven, Doverheide, Doveren, Porselen, Baal, Horst, Himmerich, Brachelen und Rurich
Im Osten Hilfa
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Wirtschaft
Wirtschaft
Früher existierte im Dorf die Korbmacherei. Zu deren Blütezeit beschäftigte das Handwerk über die Hälfte der arbeitenden männlichen Bevölkerung. Das Material zur Herstellung der Körbe wurde in Korbweidenpflanzungen an der Rur gewonnen. Durch industriell gefertigte Körbe war das Handwerk beinahe ausgestorben. In dieser Zeit boten angrenzende Industrien wie die Grube Sophia Jacoba in Hückelhoven oder Enka Glanzstoff in Oberbruch Arbeitsplätze. Das Korbmacher Handwerk, welches heute wieder im Wert gestiegen ist, hat sich bis zum heutigen Tag erhalten.
Die Pappelbestände des Rurtals waren eine Zeit lang auch Grundlage für das Holzschuhmacher-Handwerk, das allerdings lange vor dem Korbmacher-Handwerk, und im Gegensatz zu diesem völlig aus Hilfarth verschwand.
Das Korbmacherhandwerk blieb bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts durchaus prägend für das Ortsbild. Es gab eine Reihe von kleineren Werkstätten, in denen die Korbmacher einzeln oder in kleinen Teams auf der "Plank" saßen. Entlang der Breitestraße in Richtung Brachelen befanden sich zwei künstliche Teiche, die bei Bedarf geflute
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