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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
30.11.2024
10:13
 
 
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»
 

Wirtschaft

Bis ins 18. Jahrhundert war die Wirtschaft Ilmenaus stark vom Erzbergbau geprägt. Abgebaut wurden z. B. Kupfer, Silber und Mangan.

Im Jahre 1777 begann dann die Porzellanherstellung in der Stadt. Das größte Unternehmen war schließlich im vergangenen Jahrhundert das Porzellanwerk Henneberg AG mit 2.000 Mitarbeitern im Jahr 1930 und 3.000 Beschäftigten im Jahr 1980. Nach 1990 wurde die Produktion unrentabel und musste im Jahr 2002 geschlossen werden. Jedoch siedelten sich auf dem ehemaligen Werksgelände wieder porzellanproduzierende Unternehmen an. Weitere bekannte Porzellanhersteller aus Ilmenau waren Metzler & Ortloff, Galluba & Hofmann und Arno Fischer. Heute wird nur noch in kleinstem Rahmen Porzellan produziert.

Als zweiter wichtiger Industriezweig entwickelte sich die Glasindustrie, welche durchgehend seit 1852 in Ilmenau beheimatet ist. Spezialisiert ist die ansässige Glasindustrie seit jeher auf Messgeräte (Thermometer), Labortechnik und industrielle Glasinstrumente. Glashütten waren die Sophienhütte, die Langshütte, die Spessarthütte, die Fischerhütte und die Altshütte. Im verarbeitenden Sektor war die Thüringische Glasinstrumentenfabrik Alt, Eberhardt & Jäger, gegründet 1874, von Bedeutung. Sie ging 1973 gemeinsam mit vielen Glasherstellern der Umgebung im VEB Werk für Technisches Glas Ilmenau auf, welcher im Stammwerk am Vogelherd zeitweise über 5000 Mitarbeiter beschäftigte. Nach 1990 schrumpfte auch diese Industrie, sodass nur noch etwa 400 Menschen in ihr tätig sind. Größter Glasverarbeiter der heutigen Zeit sind die Technischen Glaswerke Ilmenau.

Vor dem Zweiten Weltkrieg hatte die Stadt zusätzlich eine bedeutende Spielzeugindustrie aufzuweisen, in der 2.000 Menschen arbeiteten. Die stark krisenanfällige Spielzeugindustrie konnte jedoch nach 1929 nicht mit der Konkurrenz aus Franken mithalten, so dass sie keine Bedeutung mehr hatte.

Ein weiteres Unternehmen der Vorkriegs- und DDR-Zeit in Ilmenau war die Brauerei Gebrüder Jäcklein.

Nach 1990 hat sich Ilmenau von einer Industrie- zu einer Dienstleistungsstadt gewandelt. An der Arbeitslosenrate von etwa 14 % (Sommer 2007) kann man aber erkennen, dass der Wegfall von Arbeitsplätzen in der Glas- und Porzellanindustrie noch nicht überwunden ist. Es hat sich die High-Tech-Industrie – vor allem in den Bereichen Softwareentwicklung, Medientechnik und Medienproduktion – angesiedelt, welche zum großen Teil durch Ausgründungen aus der Technischen Universität und universitätsnahen Instituten besteht. Diese Branche ist zwar zukunftsträchtig, benötigt aber nur wenige, hochqualifizierte Arbeitskräfte und kann somit die hohe Sockelarbeitslosigkeit nur bedingt verringern.

Nach 1990 wurden zahlreiche Gewerbegebiete angelegt. Das größte Ilmenauer Gewerbegebiet ist das Gewerbegebiet am Vogelherd, das seit 1973 als Industriegebiet existiert. Hier befand sich bis Ende der 1980er-Jahre das Ilmenauer Glaswerk. Daraus ging die Firma Technische Glaswerke Ilmenau hervor, die derzeit etwa 230 Mitarbeiter beschäftigt und vor allem Laborglasinstrumente produziert. Des weiteren haben noch mehrere andere Firmen, wie Ilmvac, ein Produzent von Vakuumtechnik, ihren Sitz dort. Neben dem Gewerbegebiet am Vogelherd gibt es noch die Gewerbegebiete Am Ziegelhüttenweg, Am Eichicht und Am Wald. Das Gewerbegebiet Am Eichicht besteht fast nur aus dem ehemaligen Porzellanwerk. Somit konzentriert sich der Großteil der Industrie im Nordosten der Stadt. Außerdem existieren noch ein Gewerbegebiet An der B 4 und einige kleinere Gewerbegebiete in der Nähe der Universität. Weitere wichtige Industrieunternehmen sind Wincor Nixdorf, ein Hersteller von Leergutrücknahmeautomaten und Binz, ein Automobilausrüster vor allem für Ambulanzfahrzeuge.

Seit 2005 gibt es im Gewerbepark Vogelherd auch ein kleines Biomasseheizkraftwerk mit einer Kapazität von etwa 20 Megawatt thermischer Heizleistung, welches Wärmeenergie in das Fernheizsystem der Stadt einspeist.

Im Jahr 2005 gab es in Ilmenau insgesamt 28 Betriebe und Unternehmen im verarbeitenden Gewerbe mit mehr als 20 Mitarbeitern. Diese beschäftigten 1.419 Mitarbeiter zu einem Bruttojahresgehalt von 25.643 € bei einem Umsatz von insgesamt 137,5 Mio. Euro. Im Jahr 2006 wurden in Ilmenau 208 Gewerbe an- und 118 Gewerbe abgemeldet. Der Gewerbesteuerhebesatz liegt bei 350%. Die Steuereinnahmen lagen im selben Jahr bei 390 Euro pro Einwohner. Der Schuldenstand lag 2006 bei 11,2 Mio. oder 422 € pro Einwohner.

Basierend auf dem Artikel Ilmenau der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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